Asterix und Obelix wagen sich einmal mehr ins Abenteuer. Foto: Universumfilm - Universumfilm

13 Mal durften sich die streitbaren Comic-Gallier bereits auf der Kinoleinwand bewähren. Nun kommt mit „Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks“ der nächste Film in die Kinos.

EsslingenUnglaublich und doch wahr: Wenn Alexandre Astier und Louis Clichy ihren neuen Trickfilm „Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks“ heute in die deutschen Kinos bringen, ist es bereits der 14. Filmauftritt der weltberühmten, vom Zaubertrank gestählten Gallier. Los ging’s für die beiden ungleichen Helden bereits 1967 mit dem Kino-Zeichentrickfilm „Asterix der Gallier“. Neben weiteren gezeichneten Abenteuern folgten bis heute auch so genannte Realfilme – unvergessen freilich der Auftritt von Gérard Depardieu als dickbäuchiger Obelix. 2015 nahmen die Kino-Gallier einen weiteren Schritt auf der Evolutionsleiter: Mit „Asterix im Land der Götter“ kam erstmals ein am Computer generiertes Abenteuer heraus. Das lief äußerst erfolgreich und ist sicher ein Grund dafür, dass nun eine weitere Geschichte in Digital-Optik anläuft – als deutsche Synchronstimmen von Asterix und Obelix sind Milan Peschel und Charly Hübner zu hören.

Auch an einem Druiden wie Miraculix nagt der Zahn der Zeit mit unerbittlicher Konsequenz. Das wird dem Hüter des Zaubertranks, ohne den sich Asterix & Co. niemals auf so effektive Art der Römer erwehren könnten, gleich zu Beginn dieser Geschichte besonders schmerzvoll bewusst: Beim Schneiden von Mistelzweigen stürzt Miraculix vom Baum und bricht sich das Bein. Ein abstürzender, verletzter Druide – Miraculix empfindet das, was ihm zugestoßen ist, als riesengroße Schande und eines Priesters und Magiers seines Zuschnitts alles andere als würdig. Und so kommt es, dass sich Miraculix auf die Suche macht nach einem ihm würdigen, indes deutlich jüngeren Nachfolger. Der will aber erst einmal gefunden sein im großen, weiten Gallien. Zusammen mit einem Gutteil des Dorfes begibt sich Miraculix auf eine Such-Tour durchs Land. Die Rechnung hat der brave Druide allerdings ohne einen alten Bekannten und einen seiner größten Widersacher gemacht: einen Magier namens Dämonix, mit dem zusammen er einst das Druidentum studiert hatte ...

Dieser neue Asterix-Film, der den französischen Originaltitel „Astérix: Le secret de la potion magique“ trägt, ist ganz wunderbar animiert und wartet mit etlichen hübschen Details und viel Augenfutter auf. All die schönen Hell-Dunkel-Kontraste, das warme Licht, in das das gallische Dorf unserer Helden stets getaucht ist, die wunderbar lebensechten Haare der Protagonisten, allen voran Obelix mit seinen an Pippi Langstrumpf erinnernden Zöpfen – all das macht Freude. Die visuelle Opulenz derweil kann kaum darüber hinwegtrösten, dass diese Geschichte wenig packend ist, was sogar dazu führt, dass man sich schon unmittelbar nach Kinobesuch kaum an Details des Handlungsverlaufs erinnern kann.

Alle echten Anhänger der ebenso couragierten wie renitenten Gallier freilich werden kaum umhin kommen, sich auch diesen 14. Leinwandauftritt ihrer Helden zu gönnen. Denn neben der keineswegs zu beanstandenden Animation haben viele Standards der Asterix- und Obelix-Historie auch diesmal ihren Platz und kommen wie gewohnt zu ihrem Recht – von den ständig untergehenden, den ach so armen Piraten über Caesar höchstselbst bis hin zu den diesmal besonders rührend anmutenden Lieblingstieren von Obelix. „Mein Wildschweinisch ist etwas eingerostet“, heißt es an einer der gelungeneren Stellen dieses, sowohl in 2D als auch 3D zu sehenden Animationsabenteuers.

Possierliche Wildschweine, absaufende Piraten und ein besorgter, lädierter Miraculix im Winter seines Lebens: Asterix und Obelix sind mit einem neuen Abenteuer zurück in den Kinos. Die 14. Verfilmung der Gallier-Saga besticht indes mehr durch ihre Optik als durch ihre Story.