Die EZ-Newsletter
Das Universum der Marvel-Comic-Stars ist voll von Superhelden, die mit den unterschiedlichsten Talenten gesegnet sind. In „Avengers: Infinity War“ von Anthony und Joe Russo müssen sich die Weltenretter gegen einen schier übermächtigen Gegner behaupten.
EsslingenMit „Iron Man“ nahm das so genannte Marvel Cinematic Universe vor zehn Jahren seinen Anfang. In diesen Superhelden-Verfilmungen treten Comic-Charaktere aus dem legendären Marvel-Verlag an, um entweder die Welt oder nur sich selbst zu retten. Fast 15 Milliarden US-Dollar soll die Filmreihe eingebracht haben. „Avengers: Infinity War“, der 19. Film dieses an Figuren und Ideen überreichen Kino-Genres, vereint nahezu alle bisher eingeführten Marvel-Helden von Black Widow über Hulk und Captain America bis zu den Guardians of the Galaxy. Regie führten erneut Anthony und Joe Russo. Erst einen Tag nach dem heutigen deutschen Kinostart kommt „Avengers: Infinity War“ in den USA in die Kinos.
Das Traumteam amerikanischer Superhelden namens Avengers (deutsch: Rächer) kommt zusammen, um sich eines mächtigen Bösewichts anzunehmen: Der aus den Tiefen des Alls auf der Erde gelandete Thanos möchte mithilfe der so genannten Infinity-Steine zu schier unbegrenzter Machtfülle gelangen. Dabei handelt es sich um verschiedenfarbig schillernde Artefakte, wobei jeder der sechs Steine seinen Besitzer mit einer besonderen Fähigkeit ausstattet. Mit einem der Kunstwerke könnte Thanos die Realität jederzeit nach seinem Belieben verändern und manipulieren. Gleich der unheimliche Film-Einstieg macht deutlich, dass mit diesem Schurken nicht gut Kirschen essen ist: Kaum hat man im Kinosessel Platz genommen, da muss schon jemand sein Leben lassen. Bald sind es nur noch vier Steine, die Thanos (Josh Brolin) benötigt, um seine abnormen Fantasien in die Tat umzusetzen. Der Widerstand der Avengers wird dadurch erschwert, dass die Helden intern zerstritten sind.
Wie so oft in zeitgenössischen Superhelden-Filmen sind es auch diesmal jene Momente, in denen es um die Schwächen eines vermeintlich besonders starken Helden geht, die lange nachklingen. In „Infinity War“ ist es etwa die Stelle, als es Bruce Banner einfach nicht gelingen mag, sich in das große grüne Kraftpaket Hulk zu verwandeln. Erneut schlüpft Mark Ruffalo in die Rolle des gammaverstrahlten Wissenschaftlers Bruce Banner. Banner ist auch diesmal einer der großen Sympathieträger – der geringen ihm hier zur Verfügung gestellten Leinwandzeit zum Trotz.
Zu den Sympathieträgern des Films gehört auch ein ebenso liebenswerter wie anrührender sprechender Baumstamm namens Groot. Er stellt dem Hünen Thor (Chris Hemsworth) einen neuen Hammer zur Verfügung. Thor gehört auch in diesem Film zu den coolsten Leinwand-Charakteren. In Sachen Lässigkeit und Virilität getoppt wird Hemsworths Spiel diesmal nur von zwei Figuren: dem von Benedict Cumberbatch mit bestechender Eindringlichkeit ausgestatteten Dr. Strange sowie Thanos, dem übermächtigen und auf eine verquere Art fast ein wenig liebenswerten Film-Bösewicht. Zum Ende des imposanten, stets kurzweiligen Zweieinhalbstünders hin wird es so ruhig im Kinosaal wie vielleicht bei noch keinem der bisher 18 Marvel-Superhelden- Filme. Ein wunderbar melancholisches und durchaus nachdenklich stimmendes Finale ist das, bei dem mancher Zuschauer den Atem anhalten dürfte. Ein sehr würdiger Schluss, der zudem Lust macht auf mehr: 2019 soll ein weiterer „Avengers“ starten, der genaue Titel jedoch steht noch aus.
Bleibt die Frage, die sich eigentlich nach jedem Streifen aus dem Marvel-Universum stellt: Die Frage danach, wie man ein solches Kinospektakel überhaupt noch übertreffen könnte. Vielleicht ja mit „Ant-Man and the Wasp“, dem 20. Film aus dem Marvel-Universum, der für diesen Sommer bereits angekündigt wurde.
Hulk, Black Widow, Iron Man, Captain America, Spider-Man und viele andere sind dabei, wenn sich die Avengers für ein weiteres Heldenabenteuer rüsten. Es geht gegen den mächtigsten Bösewicht der Marvel-Welt.