Freunde fürs Leben: Farmer Ethan (Dennis Quaid) und sein treuer Hund Bailey gehen zusammen durch dick und dünn. Foto: Constantin - Constantin

W. Bruce Camerons Hunderomane wurden zu Bestsellern, weil sie die Freundschaft von Mensch und Tier beschwören und eine Welt zeigen, in der das Gute am Ende doch siegt.

EsslingenKatzen sagt man nach, sie hätten sieben Leben. Doch das ist gar nichts gegen Bailey, den vierbeinigen Helden aus W. Bruce Camerons Hunde-Romanen. Der kam als knuddeliger Golden Retriever zur Welt und wurde zum besten Freund des kleinen Ethan. Weil auch ein Hundeleben natürliche Grenzen hat, segnete Bailey irgendwann das Zeitliche – um wenig später an einem anderen Ort in neuer Gestalt zurückzukehren. Und nach einigen weiteren Wiedergeburten stand er plötzlich beim mittlerweile erwachsenen Ethan wieder auf der Fußmatte, um seinem Freund aus Kindertagen endlich zum lang ersehnten Lebensglück zu verhelfen. Weil solche Geschichten die Kinokassen klingeln lassen, hatte Star-Regisseur Lasse Hallström vor zwei Jahren mit „Bailey – Ein Freund fürs Leben“ den ersten Teil der Geschichte auf die Leinwand gebracht. Nun strickt Gail Mancuso mit „Bailey – Ein Hund kehrt zurück“ die bewährte Masche munter weiter.

Die Geschichte setzt sich so rührend fort, wie sie im ersten Film geendet hatte. Nach Baileys jahrelanger Odyssee durch unterschiedlichste Hundeleben scheint endlich alles in Butter. Sein Herrchen Ethan (Dennis Quaid), den er liebevoll seinen „Seelen-Menschen“ nennt, lebt nun glücklich und zufrieden mit seiner Jugendliebe Hannah (Marg Helgenberger) auf der Familien-Farm, die zweijährige Enkeltochter CJ (Emma Volk) ist das ganze Glück von Großeltern und Hund. Doch dann bricht CJs Mutter Gloria (Betty Gilpin), die Witwe von Hannahs tödlich verunglücktem Sohn, einen Streit mit ihren Schwiegereltern vom Zaun und packt ihre Siebensachen, um mit ihrer Kleinen nach Chicago umzuziehen. Ethan ist untröstlich, zumal auch sein treuer Hund wieder mal in die Jahre gekommen ist und sein Leben aushaucht. Zuvor verspricht der treue Vierbeiner seinem Herrchen jedoch, nach der nächsten Wiedergeburt CJ zu suchen und für den Rest ihres Lebens auf sie aufzupassen. Und so beginnt für den wiedergeborenen Bailey die nächste aufregende Reise. Doch es dauert Jahre, bis der brave Hund endlich CJ (Kathryn Prescott) und deren bestem Freund Trent (Henry Lau) begegnet. Von da an weicht er nicht mehr von ihrer Seite und hilft CJ, ihren Weg ins Leben der Erwachsenen und zum Happy-End zu finden.

W. Bruce Cameron hat die Geschichten von Bailey eigentlich für seine spätere Frau ersonnen, um sie über den Tod ihres geliebten Hundes hinwegzutrösten. Daraus ist mittlerweile ein Erfolgsrezept geworden, das auch in Gail Mancusos neuem Film funktioniert. Dass die Regisseurin die Story mit einer Extraportion Rührseligkeit und großer Gefühle garniert, liegt in der Natur des Genres. Und wenn es zuweilen gar zu kitschig wird, haut Bailey mit seiner (nur für die Zuschauer hörbaren) Stimme zielsicher irgendeinen Spruch raus, der einen ob seiner entwaffnenden Hunde-Logik immer wieder schmunzeln lässt. So wird Bailey, der mal als Berner Sennenhund, mal als Beaglier, als Yorkshire Terrier oder Boerboel wiedergeboren wird, zum wahren Star dieses Films.

Gail Mancuso bringt Bailey, den unsterblichen Vierbeiner aus W. Bruce Camerons beliebten Hunde-Romanen, zurück auf die Leinwand. Und wieder zeigt sich der liebenswerte Kinoheld, der das Publikum an seinen drolligen Gedanken teilhaben lässt, als bester Freund des Menschen. Dass die rührseligen Momente des Films manchmal nah ans Kitschige herankommen, werden Tier- und Menschenfreunde billigend in Kauf nehmen.