Foto: Polyband Quelle: Unbekannt

Von Gaby Weiß

Esslingen - „Wenn Sie denken, das Thema Arbeitslosigkeit könne nicht lustig sein, dann haben Sie diese Serie nicht gesehen“, schrieb die Tageszeitung The Mirror, als der britische Fernsehsender ITV vor vierJahren „The Job Lot“ ins Programm nahm. Mittlerweile sind drei Staffeln der Comedy-Serie erschienen, und ihre Beliebtheit ist ungebrochen. Das mag auch daran liegen, dass die Macher nie der Versuchung erlegen sind, geschmacklose Witze über Arbeitslose zu reißen. „The Job Lot“ zeigt mit einem Augenzwinkern den Alltag im Jobcenter der fiktiven britischen Stadt Brownall - mit manchen Höhen und vielen Tiefen, die der Behördenalltag nicht nur in einer Arbeitsagentur mit sich bringen kann. Alle 18 Folgen, die bislang gedreht wurden, gibt es nun bei Polyband in einer DVD-Box zu kaufen.

Die Serien-Macher stürzen sich ins pralle Behördenleben, wo der Amtsschimmel oft laut und vernehmlich wiehert. Dafür sorgen allerlei bürokratische Irrungen und Wirrungen - und ein Team, dessen Figuren so lebensprall gezeichnet sind, dass man sich nicht wundern sollte, wenn einem der eine oder andere Charakter sonderbar bekannt vorkommt: Jobcenter-Chefin Trish (Sarah Hadland) ist mehr mit sich und ihren privaten Problemchen als mit ihrer Arbeit beschäftigt, Karl (Russell Tovey) meint es gut und tappt doch von einer Verlegenheit in die nächste, Betrugsermittler George (Adeel Akhtar) wittert hinter jeder Ecke einen Sozialbetrüger, die selbstsüchtig-fiese Angela (Jo Enright) schlägt das System ständig mit seinen eigenen Waffen, und der ölige Security-Mann Paul (Martin Marquez) denkt mehr an seine Nebengeschäfte als Teppichbodenhändler als an seinen Job. Dabei hätten alle genug zu tun mit den Sorgen und Nöten ihrer Kunden und mit den kleinen und großen Katastrophen, die der Alltag bringt.

„The Job Lot“ ist herrlich unterhaltsam und zwischendurch sehr erhellend. Die Drehbuchautoren Ian Jarvis, Claire Downes und Stuart Lane haben die Absurditäten des Alltags eingefangen, die Dialoge sind pointiert, und wo die Geschichten und Figuren überzeichnet werden, nimmt man das gern in Kauf, weil sich manches dadurch noch klarer vor Augen führen lässt. Damit bewegt sich diese Comedy-Serie durchaus auf Augenhöhe mit Produktionen wie „Stromberg“.