Bad Saulgau: Mit Storchenpaar, hoch droben, auf dem Kirchenschiff. Foto: Panitz - Panitz

Viele Gastgeber am Oberschwaben-Allgäu-Radweg haben sich auf Radfahrer eingestellt, auf den einzelnen Etappen locken neben gutem Essen auch schöne Naturlandschaften und viele Sehenswürdigkeiten.

Aulendorf/Bad SchussenriedEs gibt vom Massentourismus verschont gebliebene Regionen in Baden-Württemberg, da kommen die meisten Leute aber selten oder nie hin – außer, sie radeln gern und schätzen Natur, Kultur und gutes (schwäbisches) Essen. Das bieten beispielsweise Oberschwaben und das württembergische Allgäu, also grob gesagt, die wellige Wald- und Wiesen-Landschaft zwischen Ulm und Bodensee. Wer touristische Superlativen sucht, ist hier allerdings fehl am Platz, denn hier spielen Riedlandschaften, kleine Seen, Moore, historische Städte und Dörfer, barocke Kirchen, Klöster, Burgen und prächtige Schlösser die Hauptrolle – und zwar mit der beeindruckenden Alpenkette als Kulisse. Das hat was!

Diese idyllische Region sollte im wahrsten Sinn des Wortes erfahren werden, denn nur so kann man sie genießen. Wo unbeschwert geradelt werden kann, das verrät der Oberschwaben-Allgäu-Radweg, sozusagen das Zugpferd der Oberschwaben Tourismus GmbH, die sich um die touristischen Belange von drei Landkreisen und mehr als 60 Städten und Gemeinden kümmert. 365 Kilometer lang führt der gut ausgeschilderte und vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) mit vier Sternen zertifizierte Radweg im Uhrzeigersinn von Ulm über Wangen im Allgäu bis Markdorf (kurz vorm Bodensee) und über Bad Schussenried wieder zurück in die Donaustadt.

Museumsdorf als Zwischenziel

Das muss man natürlich nicht alles radeln, vielmehr sollte man sich das Passende heraus suchen, beispielsweise die 38 Kilometer lange Etappe Nummer 6. Diese führt von Aulendorf (Landkreis Ravensburg) über Bad Schussenried und Bad Saulgau nach Bad Buchau. Highlights an der Strecke sind in Aulendorf das Schloss, mit dem medialen Erlebnisparcours, sowie die Schwaben-Therme.

In Bad Schussenried sind das Museumsdorf Kürnbach, das 1183 gegründete Kloster sowie das Bierkrugmuseum (mit „Erlebnisbrauerei“) einen Besuch wert. In Bad Saulgau lohnt sich wiederum ein Bummel durch die Altstadt, mit seinen Fachwerkbauten und Kirchen und auf der Weiterfahrt rollt man kurz vor Bad Buchau auf einem kilometerlangen Holzbohlenweg direkt ins Naturschutzgebiet Federsee. Unweit davon lockt die Adelindis Therme zu einem Wellness-Aufenthalt. Wer von Bad Buchau nach Aulendorf zurückradeln will, beziehungsweise muss, kann überwiegend Radwege nutzen, die über Bad Schussenried mehr oder weniger direkt zurück führen (circa 15 Kilometer).

Viele Gastgeber am Oberschwaben-Allgäu-Radweg haben sich indessen auf Radfahrer eingestellt und sind ebenfalls vom ADFC zertifiziert. Sie bieten neben einem Abstellraum für Fahrräder oftmals auch einen Gepäcktransfer zum nächsten Etappenziel. Man muss natürlich nicht seinen Drahtesel mitbringen, denn in jedem der Etappenorte gibt es mindestens einen Fahrrad- und E-Bike-Verleih.

Einen Überblick zu den einzelnen Etappen sowie zu Gastgebern und Servicestationen gibt die, auch im Internet einsehbare Broschüre „Radwege in der Ferienregion Oberschwaben-Allgäu“.

Federsee und Ritterkeller

Von Esslingen ins oberschwäbische Aulendorf sind es über die A8 (Ausfahrt Ulm) und über die B30 (Richtung Friedrichshafen) circa 150 Kilometer.

Am Federsee bei Bad Buchau gibt es 265 Vogel- und 70 Schmetterlingsarten. Mit Aussichtsplattform.

Wie es in der Vergangenheit in Oberschwaben beim kulinarischen Genuss abging, kann man im Ritterkeller in Aulendorf nachvollziehen. In einem historischen Gewölbe wird getafelt, wie einst im Mittelalter.

Wer in Aulendorf Station macht, dem ist auch ein Abstecher ins nahe Ebisweiler zu empfehlen. Von dort hat man vor allem bei Föhn-Wetterlage eine fantastische Sicht auf die schneebedeckten Alpengipfel.

Informationen: Oberschwaben Tourismus, Telefon 07583/92638-0, www.oberschwaben-tourismus.de