Auf einer Mustang-Radzierblende haben Daniela Löbbe und ihre Mutter Ruth Gwosdz Junghenneneier für das Osterei-Museum in Szene gesetzt. Foto: Museum/oh - Museum/oh

Auch die Anfänge der Kunst des Ostereier-Bemalens stehen im Fokus.

SonnenbühlIn Sonnenbühl auf der Schwäbischen Alb wird in diesem Jahr ein besonderer Geburtstag gefeiert. Das erste Osterei-Museum Deutschlands wirft sich in Schale zu seinem 25-jährigen Jubiläum – und zwar in rot.

Mit der Sonderausstellung „Rot in Schale“, die morgen ihre Tore öffnet, widmet sich das Osterei-Museum nicht nur seinem Geburtstag, sondern auch den Anfängen der Osterei-Kunst. So gilt Rot als die älteste und symbolträchtigste Farbe, sie steht vor religiösem Hintergrund für das Blut Christi, wird aber genauso mit Feuer, Energie und Liebe assoziiert. Diverse Künstler haben eigens für diesen Anlass originelle Stücke angefertigt. So auch Daniela Löbbe zusammen mit ihrer Mutter, Ruth Gwosdz. Auf der silbernen Radzierblende eines Ford Mustang hat sie rot gefärbte Hühnereier angebracht, die mit Sprüchen und Wünschen verziert sind. Raffiniert greifen die Künstlerinnen hier das Thema von Vergangenheit und Zukunft, Tradition und Moderne auf.

1983 kam im Ort die Idee auf, die vielgestaltigen Brauchtums-, Kunst und Schmuckeier zu sammeln und zu präsentieren. 1993 öffnete das Museum schließlich im alten Schulhaus des Sonnenbühler Ortsteils Erpfingen im Landkreis Reutlingen offiziell seine Tore. Der komplette Fundus des Museums beläuft sich mittlerweile auf rund 10 000 Exponate und jährlich kommen neue hinzu. „Wir sind wahnsinnig stolz, dass diese Eier-Ausstellung schon so lange besteht und stetig weiterwächst. Es ist einfach ein besonderes Schätzchen“, schwärmt Kunsthistorikerin Anna Barkefeld, die das Museum seit 20 Jahren leitet. Hühner-, Gänse-, Enten- und auch Straußeneier dienen dabei als Basis und werden durch das Bemalen, Lackieren, Fräsen, Besticken oder Bekleben zu wahren Meisterwerken und zeigen wie vielfältig die Ovale sein können. Die Bandbreite ist riesig und reicht von kreativen Gestaltungen bis zu christlich-mythologischen Motiven. Das Museum bietet außerdem eine Menge Informationen zur Bedeutung des Ostereis und zum Brauchtum in unterschiedlichen Kulturen. Die einzige Frage, die auch nach 25 Jahren ungeklärt ist, lautet: Was war zuerst da – die Henne oder das Ei? kd

Geöffnet ab dem 24. Februar Di. bis Sa., 10 bis 17 Uhr, So. und Feiertag, 11 bis 17 Uhr, Mo. geschlossen. Eintritt 4,50/3,50 Euro, Kinder zwischen 6 und 14 Jahren 2,50 Euro; Familienkarte 10 Euro; www.ostereimuseum.de