Auf dem Weg zum 1565 Meter hohen Grenzberg Hochhäderich. Quelle: Unbekannt

Wo das Allgäu in den Bregenzerwald übergeht – also an der deutsch-österreichischen Grenze, grob gesagt, zwischen Oberstaufen (Bayern) und Hittisau (Vorarlberg), sind grenzüberschreitende Wanderungen gut ausgeschildert.

OberstaufenGeheimtipps für schöne Wanderungen gibt es in Zeiten des Internets kaum mehr. Man muss im Suchfeld nur einen Ort oder eine Region eingeben, schon listen zahlreiche Anbieter detaillierte Touren auf. Zumindest für bekannte Hotspots gilt dies. Weniger für Grenzregionen. Beispielsweise dort, wo das Allgäu in den Bregenzerwald übergeht – also an der deutsch-österreichischen Grenze, grob gesagt, zwischen Oberstaufen (Bayern) und Hittisau (Vorarlberg).

Es ist eine der wenigen Regionen, wo grenzüberschreitende Wanderungen gut ausgeschildert sind, ja richtiggehend gepflegt werden. Etwa am Grenzberg Hochhäderich (1565 Meter), im Naturpark Nagelfluhkette. Eine 13 Kilometer lange Rundwanderung startet hier am Parkplatz, Nähe Almhotel, auf 1220 Metern. Sie führt über die Hennenmoosalpe zum Gipfel, der beeindruckende Ausblicke auf das Allgäu und den Bregenzerwald bietet. Über das Hochplateau Kojen kommt man wieder zurück. Alternativ kann man von Hittisau-Reute in 3,5 Stunden über das Bolgenach-Tal und die Ohlisgschwendalpe zum Gipfel aufsteigen. Über die Lochalpe geht es wieder ins Tal. Einkehrmöglichkeit in jedem Fall: Im idyllisch gelegenen Berggasthof Hochhäderich, wenige Meter unterhalb des Gipfels.

Wo der Berg in Bewegung war

Grandiose Ausblicke, die bis zum Säntis in der Schweiz reichen, hat man auch von Sulzberg aus, am westlichen Rand des Bregenzerwalds. Auf rund 1000 Metern Höhe beginnt hier der „Grenzerpfad“, der als Familien-Rundtour in 1,5 Stunden wieder nach Sulzberg zurück führt oder bis ins deutsche Oberreute verlängert werden kann – mit Einkehrmöglichkeit an der Strecke im Hochsträßstüble. Es geht vorbei an Blumenwiesen, idyllischen Mooren und durch Tannenwälder. Zehn Erlebnisstationen informieren über die verschiedenen Lebensräume und ihre Bewohner.

Beeindruckend auf eine ganz andere Art ist wiederum die Georunde Rindberg in Sibratsgfäll, östlich von Hittisau – eine leichte, 2,1 Kilometer lange Rundwanderung. Im Mai 1999 setzten sich hier die Berghänge unaufhaltsam in Bewegung und zerstörten 20 Gebäude, Straßen, Felder und Wälder. Das Ereignis hat tiefe Spuren hinterlassen. In der Landschaft und in der Seele der Menschen. „Felbers schiefes Haus“, das 18 Meter talwärts geschoben wurde, zeigt den Besuchern hautnah die Naturgewalt der Nagelfluhkette.

Welche Wanderung auch immer: Die Grenzregion hier bietet Erholungsmöglichkeiten aller Art. Es ist eine schöne, harmonische Voralpenlandschaft mit blühenden Wiesen, sanften Hügeln und lieblichen Tälern. Und der Blick geht immer wieder zum Horizont mit teils schneebedeckten Bergen, etwa zur markanten Mittagsspitze bei Damüls.

Geführte Wanderungen, darunter Touren zu Gipfeln oder zu Alpsennereien werden in örtlichen Tourismusbüros angeboten. Die dort erhältliche Wanderkarte von Bregenzerwald Tourismus beinhaltet rund 50 Tipps für Wanderungen, gemütliche ebenso wie herausfordernde. Seilbahnen und Sessellifte leisten im Bedarfsfall Aufstiegshilfe. Attraktiv sind auch die stimmungsvollen Veranstaltungen auf den Bergen – vom Bergfrühstück, über Fahrten zum Sonnenuntergang, Konzerte aller Art bis hin zu Musikantentreffen. Die „Eintrittskarte“ zu diesen Bergerlebnissen ist die Bregenzerwald Gäste-Card. Sie bringt Besucher beliebig oft per Bergbahn nach oben. Sie gilt auch für Linienbusse und als Eintrittskarte in den Freibädern.

Anfahrt und Gäste-Card

Von ES über A8, A7 und A96 (Ausfahrt Isny) sind es 210 Kilometer nach Sulzberg, 220 Kilometer nach Hittisau. – Die Bregenzerwald Gäste-Card erhalten alle Besucher, die zwischen 1. Mai und 31. Oktober 2019 drei oder mehr Nächte in einer der 24 Partnergemeinden verbringen. www.bregenzerwald.at