Im Mercedes-Benz-Museum: Ein 300 S Cabriolet von 1954. Foto: Panitz - Panitz

Wer sich für Autos und ihre Geschichte interessiert, ist im Mercedes-Benz- und im Porsche-Museum in Stuttgart sowie im Erwin-Hymer-Museum in Bad Waldsee an der richtigen Adresse.

Stuttgart/Bad WaldseeDie kalte Jahreszeit ist Museumszeit – und wer sich für Autos und ihre Geschichte interessiert, ist in einem Automuseum an der richtigen Adresse. Weit reisen muss man nicht, denn zwei der bedeutendsten Automuseen liegen quasi direkt vor der Haustür – das Mercedes-Benz- und das Porsche-Museum in Stuttgart. Eine Art Gegenstück bildet wiederum das noch relativ junge Erwin-Hymer-Museum im oberschwäbischen Bad Waldsee, wo vor allem Freunde der Campingszene auf ihre Kosten kommen.

Das Mercedes-Benz-Museum beeindruckt nicht nur durch seine spektakuläre Architektonik, sondern auch durch seine ereignisreiche Historie der Marke Mercedes-Benz. Auf neun Ebenen und 17 000 Quadratmetern werden rund 150 Fahrzeuge und gut 1500 Exponate präsentiert. Hier können die Besucher eine Reise durch über 130 Jahre faszinierende Automobilgeschichte antreten – und dabei nachvollziehen, welchen Siegeszug das Automobil nach der bahnbrechenden Erfindung von Gottlieb Daimler und Carl Benz angetreten hat. Präsentiert werden beispielsweise das erste Auto der Welt (Benz Patent-Motorwagen Nummer 1), die legendären Silberpfeile sowie Mercedes-Modelle der vergangenen Jahrzehnte, bis zur Gegenwart. Darunter sind auch Konrad Adenauers letztes Dienstfahrzeug sowie die Wagen der Kaiser Wilhelm II. und Hirohito (Japan). Für VfB-Fans gibt es ein besonderes Schmankerl: Bis zum 2. April 2019 läuft auch die Sonderausstellung „Bewegt seit 1893“. Gezeigt wird unter anderem der originale Plan mit der Mannschaftsaufstellung von Trainer Armin Veh für das entscheidende Spiel, in dem der VfB Stuttgart 2007 Meister wurde. Hinzu kommen 100 weitere Exponate der VfB-Vereinsgeschichte.

Die „Nr. 1“ von Porsche

Das Porsche-Museum präsentiert mehr als 80 Fahrzeuge auf 5600 Quadratmetern. Im Mittelpunkt stehen dabei herausragende Porsche-Entwicklungen der vergangenen sieben Jahrzehnte. Mehr als 75 Exponate geben Einblicke in Historie und Zukunft der Marke. Ausgestellt ist etwa der erste Porsche von 1948 mit der Bezeichnung 356 „Nr. 1”, der mit 35 PS bis zu 135 km/h schaffte. Ein Hingucker ist auch der 550 Spyder von 1956 (135 PS, 240 km/h). In einem solchen Porsche, der als „Little Bastard“ bekannt wurde, verunglückte James Dean 1955 tödlich. Bis 6. Januar 2019 läuft die Sonderausstellung „70 Jahre Porsche Sportwagen“. Der Besuch im Porsche Museum kann mit einer Werksführung verbunden werden, die direkt im Museum startet (montags bis freitags).

Traumstraße in die Alpen

Das Erwin-Hymer-Museum ist architektonisch einem riesigen Wohnwagen nachempfunden. Auf zwei Etagen mit insgesamt 10 000 Quadratmetern kann man hier die Reisen, die die Deutschen und ihre Campingmobile im Laufe der Jahrzehnte antraten, gut nachvollziehen. Über 80 Originalfahrzeuge aller Hersteller sind in der Dauerausstellung zu sehen. Vom Erdgeschoss führt der Weg über eine Steigung ins Obergeschoss. Dabei wird die Traumstraße in die Alpen simuliert, samt der im Original aufgebauten Autos und Wohnwagen, mit denen die Deutschen in den 30er-Jahren die Berge eroberten. Von dort aus geht es über Italien, das Sehnsuchtsziel der 50er-Jahre, die Ostsee (für DDR-Bürger) und Indien (60er und 70er) zur Talabfahrt der Marokko-Route (80er).

Adressen, Zeiten, Eintritt

Mercedes-Benz Museum: Stuttgart-Bad Cannstatt, Mercedesstraße 100 (Park-Tiefgarage). 10 Euro, ermäßigt 5 Euro. Di bis So von 9 bis 18 Uhr.

Porsche Museum: Stuttgart-Zuffenhausen, Porscheplatz 1 (Park-Tiefgarage). Di bis So, 9 bis 18 Uhr. 8 Euro, ermäßigt 4 Euro.

Erwin Hymer Museum, Bad Waldsee, Robert-Bosch-Str. 7. Täglich geöffnet. 9,50 Euro, ermäßigt 4,50 Euro.