Von der Ehrwalder Alm aus, starten die meisten Touren. Rechts, die Zugspitze in Wolken. Quelle: Unbekannt

Die Zugspitze ist Deutschlands höchsten Berg und unter Ausflüglern eines der meistgefragten Ziele. Schnell, bequem und spektakulär ist der „Aufstieg“ per Seilbahn auf deutscher und österreichischer Seite möglich. Aber auch zu Fuß ist die Zugspitzregion ein einigartiges Erlebnis.

Ehrwald/LermoosEinmal auf Deutschlands höchsten Berg, die Zugspitze – unter Urlaubern und Ausflüglern ist dies eines der meistgefragten Ziele. Schnell, bequem und gleichzeitig spektakulär gelingt dies mit den Seilbahnen auf deutscher und österreichischer Seite. Wer oben angekommen ist, tummelt sich in der Regel zwischen hunderten von Besuchern – außer die Bundesregierung hat wieder eine ihrer (seltenen) Klausurtagungen auf Deutschlands höchstem Berg, wie zuletzt im Mai. Dann wird der Besucherstrom limitiert.

Aber auch wenn keine Promi-Politiker da sind, fallen Einige besonders auf: Die mit den Rucksäcken und Wanderschuhen. Sie haben sich das „Erlebnis Zugspitze“ im wahrsten Sinn des Wortes erlaufen. Die Meisten kommen über die klassische Wanderroute von Ehrwald (Tirol) auf die Zugspitze – über das sogenannte Gatterl, ein historisches Grenztor auf 2024 Metern Höhe, zwischen Österreich und Deutschland. Es ist eine mittelschwere Tour, mit klasse Aussichten und ohne Kletterpassagen. Allerdings sind von der Talstation der Ehrwalder Almbahn (großer Parkplatz) circa 1800 Höhenmeter zu überwinden, leichter wird’s, wenn man mit der Almbahn bis auf 1505 Meter hoch liftet und dort loswandert. In jedem Fall ist eine gute Kondition und Trittsicherheit nötig. Zwei bewirtschaftete Hütten, die Hochfeldern Alm und die Knorrhütte, liegen auf dem circa elf Kilometer langen Weg. Wer das Zugspitzplatt, wo im Winter Skibetrieb herrscht, erreicht hat, kann den Schlussaufstieg (eine Stunde) auch in wenigen Minuten per Gipfelbahn absolvieren.

Idyllischer Seebensee

So richtig im Blick hat man die Zugspitze beziehungsweise das Wetterstein-Massiv vom Tal aus – und zwar von der Tiroler Seite. Die „Tiroler Zugspitzarena“, ein Zusammenschluss der Orte Ehrwald, Lermoos, Berwang, Bichlbach, Biberwier, Heiterwang, Lähn-Wengle und Namlos, bietet mehr als 100 markierte Wanderwege, ebenso viele Mountainbike-Routen und eine Vielzahl an Klettergärten und Klettersteigen aller Schwierigkeitsgrade. Fünf Seen gibt es hier – und der Seebensee gilt als Schönster. Glasklar und türkisfarben liegt er auf 1675 Metern oberhalb der Ehrwalder Alm, eingebettet in die Mieminger Gebirgskette. 2017 wurde er zum „Schönsten Platz Tirols“ gekürt. Von der Bergstation der Almbahn ist er in circa 1,5 Stunden gut erreichbar (mit Einkehrmöglichkeit). Bootfahrer, Taucher und Trailrunner finden wiederum am Heiterwanger See ihr Glück, der gemeinsam mit dem durch einen 300 Meter langen Kanal verbundenen Plansee die zweitgrößte Wasserfläche Tirols bildet.

Beliebt und meist schnell ausverkauft sind Sonnenaufgangsfahrten mit der Tiroler Zugspitzbahn, die an manchen Sonntagen angeboten werden (bei gutem Wetter). Noch vor Tagesanbruch schwebt dabei die erste Bahn auf den Gipfel. Auf der Aussichtsplattform kann man sehen, wie der Tag erwacht und die Sonne höchste Gipfel wie Bernina, Ortler, Wildspitze oder Großglockner nach und nach in zartes Licht taucht, während sich der Morgendunst in den Tälern langsam auflöst. Dann geht’s direkt ins Panorama-Gipfelrestaurant zum Frühstücksbuffet. Danach kann man auf eigene Faust die Gatterl-Tour umgekehrt angehen. Spektakulär sind gegen Ende Juni auch immer die Sonnwendfeuer an den Hängen und Graten der Berge, rund 10 000 Feuerstellen lodern bis zu 200 Meter hoch – und machen dann die gesamte Zugspitzregion zu einem noch größereren Erlebnis.

Ost- und Westgipfel

Die Zugspitze ist mit 2962 Meter der höchste Berg Deutschlands- Gemeint ist der auf deutschem Gebiet liegende Ostgipfel. 2 Meter höher war mal der Westgipfel (Österreich/Tirol), der aber laut Wikipedia 1938 für eine geplante, jedoch nie gebaute Flugleitstelle der Wehrmacht gesprengt wurde.

www.zugspitzarena.com