...was nicht nur Närrinnen und Narren freut. Die Berliner... Foto: dpa

Esslingen (fs) - Die fünfte Jahreszeit steuert auf ihren Höhepunkt zu, und in der Faschingswoche wird nicht nur viel gefeiert sowie gelacht. Sondern um die spaßige Zeit noch mehr zu versüßen, schlemmen die Närrinnen und Narren auch gerne. In der hiesigen Region vor allem die schwäbischen Fasnetsküchle (ohne Füllung) oder die Berliner.

Dass ein Narr in manch anderen Regionen Deutschlands auch im anderen Sinne des Wortes für so einen gehalten wird, wenn er Berliner oder vor allem Fasnetsküchle bestellt, ist jedoch nicht auszuschließen. Denn das faustgroße Gebäck aus süßem Hefeteig (mit oder ohne Füllung) hat in der Bundesrepublik verschiedene Namen. Dabei spielen die Füllung (Marmelade, Pudding, und so weiter) und die Ummantelung (Puderzucker, Zuckguss, et cetera) nicht unbedingt eine Rolle.

Wikipedia hat eine Einteilung nach Regionen und Dialekten vorgenommen. Im Norden der Republik sind der Berliner oder der (Berliner) Pfannkuchen gängig, den auch Ostdeutsche gut kennen. Diese Begriffe werden in Mitteldeutschland durch die Berliner Ballen (beispielsweise im Ruhrgebiet) oder dem Aachener Puffel ergänzt. Dort futtern die Narren auch Faschingskrapfen, Fieze (mittelhessisch), Kräbbl (südhessisch) oder Püfferkes (Niederrhein).

Fährt der Faschingsfan südlicher, liest er beim Bäcker (Faschings)Krapfen, Fastnachtsküchle oder eben Fasnetsküchle. Außerdem sind auch Kreppel, Kräppel oder Kreple sowie Pfannakung und im Öberfränkischen Krapfm geläufig.

Internationaler Renner

Verlassen die Narren Deutschland gen Süden, können sie in Österreich Krapfen oder Faschingskrapfen und in der Schweiz Berliner bestellen. Da leckere Gebäcke Sprachgrenzen überwinden, sind die Fasnetsküchle auch in weiteren Ländern beliebt. Die Belgier naschen beispielsweise Boules de Berlin beziehungsweise Berliners. In den Niederlanden heißen diese Berliner bollen oder Berlijnse bollen. Die Portugiesen schlemmen Bolas de Berlim ("Berliner Kugeln"), die Polen Paczki und die Slowenen Trojanski Krof ("Trojane Krapfen"). In Finnland heißt der Berliner Hillomunkki ("Marmeladen-Krapfen") und sein Pendant mit Zuckerguss Berliininmunkki ("Berliner Krapfen"). Piispanmunkki ("Bischofskrapfen") sind derweil in der Stadt Turku erhältlich. Die Norweger essen Berlinerboller, in Israel gleichen die Sufganiot dem Gebäck, das in Chile Berlines heißt.

Wo auch immer auf der Welt: eines haben die Leckereien überall gemeinsam. In der Regel zaubern sie dem Nascher ein Grinsen ins Gesicht. In diesem Sinne ein dreifaches "Fasnets" - "Küchle". "Fasnets" - "Küchle". "Fasnets" - "Küchle".

Schwäbische Fasnetsküchle selber machen

Zutaten: Mehl (500 Gramm), Hefe (15 Gramm), Zucker (75 Gramm), Milch (250 Milliliter), Salz (0,5 Teelöffel), Eier (2), Butter (80 Gramm), Schmalz (250 Gramm), Puder- oder Zimtzucker (100 Gramm)

Zubereitung: Das Mehl in eine Schüssel geben und warmstellen. Die Hefe mit etwas Zucker und lauwarmer Milch verrühren. In die Mitte des Mehls eine Vertiefung drücken, einen kleinen Teil des Mehls mit der Hefe und der Milch zu einem dickflüssigen Vorteig anrühren. Diesen leicht mit Mehl bestäuben. Die Schüssel mit einem Tuch bedecken und warm stellen. Wenn der Vorteig gut gegangen ist (ungefähr nach einer halben Stunde), wird der eigentliche Teig hergestellt: Zucker, Salz sowie lauwarme Milch zum Vorteig geben und alles verrühren. Nun die erwärmten Eier, die zerlassene Butter und so viel Milch dazutun, dass ein zarter Teig entsteht. Diesen so lange kneten, bis er Blasen zeigt und sich vom Löffel und der Schüssel löst. Dann wieder zum Aufgehen warmstellen und mit einem Tuch bedecken. Nach etwa 30 Minuten den Teig auf dem Nudelbrett etwa fingerdick auswellen, mit dem Backrädchen Vierecke ausschneiden und diese in heißem Schmalz backen, bis sie zartbraun sind. Aus dem Fett nehmen und gut abtropfen lassen. Nach dem Erkalten die Küchle nach Belieben mit Puderzucker oder Zimtzucker bestreuen. (Quelle: chefkoch.de)