Quelle: Unbekannt

Von Rainer Kellmayer

Choräle und Lieder von Johann Sebastian Bach bis John Rutter, ausdrucksstarke Chorbeiträge, Sologesang und Orgelklänge: Das mit „Weihnachtszauber“ überschriebene Konzert in der Esslinger Südkirche brachte eine bunte Vielfalt, stellte Altbekanntes neben neue Klänge. Erstmals sangen die Festo AirVoices und der Daimler-Chor Stuttgart zusammen. „Beiden Ensembles ist das Streben nach dem Besonderen gemein“, unterstrich der stellvertretende Festo-Aufsichtsratsvorsitzende Curt Michael Stoll. Gemeinsam mit dem Sprecher des Vorstandes, Alfred Goll, überreichte er dem Verein „Gemeinsam helfen“ für die EZ-Weihnachtsspendenaktion einen Scheck über 20 000 Euro. Die Vereinsvorsitzende Christine Bechtle-Kobarg, Herausgeberin der EZ, freute sich: „Dies ist eine der größten Einzelspenden, die wir für Bedürftige in unserer Region je erhielten“.

Wesentlichen Anteil an diesem schönen Erfolg hatten die Festo AirVoices und der Daimler-Chor Stuttgart, die sich unentgeltlich in den Dienst der guten Sache stellten. Das gemeinsame Finale des Konzertes hatten sie in der Tagungsstätte Bernhäuser Forst erarbeitet. Doch zunächst stellte sich in der Südkirche jeder Chor einzeln vor. Dass Chorleiter Eberhard Klotz seine Festo AirVoices bestens vorbereitet hatte, hörte man beim einleitenden „I will sing with the Spirit“ von John Rutter. Die Akkorde waren sauber austariert, die Intonation stimmte und die Klangtransparenz überzeugte.

Diese Qualitätsmerkmale zogen sich wie ein roter Faden durch alle Chorvorträge, vom munteren Jingle Bells über den Bachchoral „Zwingt die Saiten in Cythara“ bis zum klangstark und mitreißend wiedergegebenen „Mary did you know“, bei dem Alexander Illi tenorale Klänge beisteuerte. Der von Hartmut Volz geleitete Daimler-Chor setzte mit dem gemächlich fließenden „Nativity Carol“ John Rutters einen Ruhepol, sorgte jedoch mit Franz Grothes „Kalenderlied“ und „Weihnachten bin ich zu Haus“ von Daddy Monrou auch für beschwingtere Klänge. Besondere vokale Akzente setzte Elisabeth von Stritzky. Von der Empore herab zog die Sopranistin in Christian Boxbergs „Macht die Tore weit“ eine helle vokale Leuchtspur und begeisterte bei der Arie „Er weidet seine Herden“ aus Georg Friedrich Händels Oratorium „Der Messias“ mit spannungsvoller Linienzeichnung. Begleitet wurde sie von Leydi-Katheryne Ramirez-López, die mit Orgelwerken von Johann Pachelbel und Gabriel Pierné das Programm bereicherte. Dann kündigte Moderatorin Anja Diethei das klangvolle Finale beider Chöre an. Festo AirVoices und Daimler-Chor vereinigten sich unter der Leitung von Eberhard Klotz zu einem stattlichen Ensemble. Doch ob beim bekannten „Transeamus usque Bethlehem“, dem wunderschön gesungenen „Panis angelicus“ von Cesar Franck oder Franz Grubers „Stille Nacht“: der Klang wurde nie breiig, beeindruckte in seiner Plastizität und Fülle, wobei Elisabeth von Stritzky ihre helle, in allen Registern gut geführte Stimme nochmals aufleuchten ließ. Das begeisterte Publikum wurde mit dem ruhigen, äußerst spannungsvoll gesungenen „Abendlied“ von Josef Rheinberger in den kühlen Winterabend entlassen.