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Janey Schumacher über Diebstähle in Kliniken

Baden-WürttembergKriminelle Banden stehlen aus Kliniken im großen Stil medizinische Geräte. Der Schaden, der dadurch den Krankenhäusern entsteht, ist immens und hat drastisch zugenommen: 2,75 Millionen Euro waren es in Baden-Württemberg im Jahr 2017 – ein trauriger Rekord. Aber auch im Kleinen schlagen die Langfinger zu und berauben Patienten und Mitarbeiter. Eine Horror-Vorstellung: Man liegt im Krankenhaus, erholt sich von einer schweren Operation und wird bestohlen. Smartphone weg, Geldbeutel weg, Schmuck weg – ärgerlich und wohl alles andere als einer raschen Genesung zuträglich. Da drängt sich die Frage nach dem Charakter all jener auf, die die hilflose Lage kranker Menschen schamlos ausnutzen. Wie lassen sich derlei dreiste Diebstähle in Kliniken verhindern? Manche Häuser behelfen sich mit einem Sicherheitsdienst. Schlimm, dass Einrichtungen, die kranken Menschen helfen, zu solch drastischen Maßnahmen greifen müssen. Gewöhnungsbedürftig erscheint das Bild von Wachmännern vor der Notaufnahme oder in den Klinikfluren. Auch eine Einlasskontrolle ist nur schwer vorstellbar. Schließlich handelt es sich nicht um eine Diskothek, sondern um ein Krankenhaus. Dessen Zweck ist, allen Menschen offenzustehen. Diesen offenen Raum schützen zu müssen, ist eine Schande. Der Patient kann sich indes am einfachsten selbst helfen und keine Wertsachen im Krankenzimmer aufbewahren. Im Fall der organisierten Banden dürfte eine Lösung wohl nicht so leicht sein.

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