EZ-Redakteur Fabian Schmidt. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Es muss verpflichtend sein, sich mit der Organspende auseinanderzusetzen.

EsslingenSich mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen, ist schon schwierig genug. Sich dabei dann auch noch Gedanken über die Organspende zu machen, fällt demnach vielen noch schwerer. Doch es hilft nichts: Jeder sollte sich dieser Herausforderung stellen, man sollte es sogar müssen.

Deshalb ist es gut, dass die Organspende auf dem politischen Thementableau steht. Es spielt dabei keine Rolle, welche Position der Parteien der einzelne Bürger für gut hält, es ist in erster Linie wichtig, dass die Menschen mit dem Thema konfrontiert werden, dass es in den Köpfen hängen bleibt. Erst dann kann es schließlich im Hirn zu rattern anfangen. Erst dann kann sich jemand ein Herz nehmen und einen Organspendeausweis ausfüllen. Erst dann kann einem dieses Thema an die Nieren gehen.

In der Regel mögen es die Menschen nicht, wenn ihnen etwas vorgeschrieben wird. Schon gar nicht, wenn es um ihren eigenen Körper geht. Doch beim Thema Organspende geht es um Leben oder Tod – und gewiss würde sich jeder freuen, im Notfall ein Herz, eine Niere oder eine Leber zu erhalten. Daher sollte sich jeder mit der Organspende auseinandersetzen und seine Haltung dokumentieren müssen.

Und trotz negativer Einzelfälle ist es im Übrigen zwar angebracht, nicht kindlich naiv an Politiker, Ärzte, Institutionen oder Krankenhäuser heranzutreten, aber ein Grundvertrauen tut schon auch gut. Sonst kann man das menschliche Miteinander gleich einstellen – und das Leben ist auch weniger lebenswert.

Zum Thema gibt es noch einen Artikel und ein Interview.