Quelle: Unbekannt

Von Hannes Kern

Die Südtribüne des Dortmunder Stadions wird am Samstag gesperrt, die Gelbe Wand bleibt grau. Die Strafe des DFB-Sportgerichts ist schmerzhaft für alle aufrichtigen Fußballfans, aber angesichts der Vorfälle beim Bundesligaspiel des BVB gegen RB Leipzig am 4. Februar die einzig richtige Entscheidung. Zumal ein Teil der BVB-Fans schon in einigen Fällen davor und danach negativ aufgefallen ist.

Man kann trefflich über das Geschäftsmodell RB Leipzig diskutieren und darüber streiten, ob dieses Projekt den Fußball kaputt macht. Eines steht jedoch fest: Der Fußball geht eher an den Chaoten kaputt, die Spruchbänder mit diffamierenden Inhalten wie „Bullen schlachten“ in die Höhe halten und gegnerische Spieler mit Laserpointern irritieren. Der DFB hatte mit seinem Urteil nur die Vorkommnisse im Stadion zu ahnden. Die schweren Ausschreitungen vor der Partie, bei der Hooligans Leipziger Fans einschließlich ihrer Kinder attackiert haben, liegt im Zuständigkeitsbereich der Polizei. Und dennoch gehört beides zusammen und wirft ein schlechtes Licht auf die Dortmunder Fan-„Kultur“.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke muss sich den Vorwurf gefallen lassen, im Vorfeld der Partie Öl ins Feuer gegossen zu haben. „Da wird Fußball gespielt, um eine Getränkedose zu performen“, hatte der Funktionär abschätzig über Leipzig gesagt.

Das DFB-Urteil ist zu begrüßen. In der Hoffnung, dass bei den BVB-Verantwortlichen ein Nachdenken und innerhalb der Fanszene ein Selbstreinigungsprozess beginnt und die Südtribüne wieder das wird, was sie sein sollte: Ein Kultort, an dem der Fußball gefeiert und nicht Hass verbreitet wird.