Kabarettist Christoph Sonntag (rechts) hat zum fünften Wasenkonzil seinen Schweizer Kollegen Marco Rima eingeladen. Foto: Rehberger Quelle: Unbekannt

Von Edgar Rehberger

Bad Cannstatt - Christoph Sonntag feierte am Sonntag Jubiläum. Seit zehn Jahren bereits gibt es seine Stiphtung, die bewusst mit ph geschrieben wird. Das soll verdeutlichen, dass nichts von der Stange ist. Entstanden aus einer Schnapsidee hieß das erste Projekt „Der Max-Eyth-See soll sauberer werden“. Dies wurde mit viel Herzblut und Engagement umgesetzt. „Wir dachten einfach, wir machen es“, erinnert sich der Kabarettist, „und haben versucht, das Problem zu lösen.“ Es folgten weitere Projekte, Schwerpunkte liegen auf Natur- und Umweltthemen sowie sozialen Projekten. So kam es 2009 zum „Klassenzimmer am See“, 2010 zu „Gesunde Ernährung, Tisch und Kultur“, 2011 zu „Sternenfänger“, 2012 zum „Streetcamp“, 2013 zum „Toleranzgipfel“, 2014 zum „Klassenzimmer am Fluss“ und 2015 zu den „Toleranzwochen“. Dies brachte inzwischen fast fünf Millionen Euro an Spendengeldern. „Man kann sich auch im Kleinen einbringen“, so Sonntag. „Wir freuen uns über alles.“ Alles werde direkt weitergeleitet.

Auch auf dem Volksfest ist die Stiphtung aktiv. Im Göckelesmaier-Zelt wird das Wasenkonzil durchgeführt. In diesem Jahr bereits zum fünften Mal. Nach Günther Oettinger referierten Porsche-Betriebsratvorsitzender Uwe Hück, Journalist und EU-Experte Udo von Kampen sowie Querdenker und Bestsellerautor Marc Friedrich. Jetzt war Comedian Marco Rima an der Reihe, der 25 Minuten in der Loge vor 130 Gästen für viele Lacher sorgte. Auch vor der Loge blieben viele Zeltbesucher stehen und lauschten dem Schweizer bei seinem ersten Volksfestbesuch.

Viele wissen nicht, dass der Schweizer mit einer Schwäbin verheiratet ist. „Ich weiß also, was Tomatensuppe bedeutet: Heißes Wasser im roten Teller.“ Er mag auch die deutsche Willkommenskultur. „Bei uns hingegen heißt es: Ihr kommt hier nicht rein.“ Rima ging auf die Sprachunterschiede ein. „Unsere Sprache ist gemütlich, liebenswürdig. Deutsch ist auf den Punkt gebracht. So spielt ihr auch Fußball und seid Weltmeister geworden.“ In der Schweiz undenkbar. „Wir spielen so, wie wir reden: Ist das ok so oder gibt es vielleicht noch eine Option, sollen wir das näher erklären?“ Auch der deutsche Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld hat nichts genutzt. „Von einem Deutschen lassen wir uns nichts sagen.“ Rima ging noch auf das Alter und seine Folgen ein („Inzwischen find ich schon Stützstrümpfe geil“), das unterschiedliche Zubettgehen von Mann und Frau ein und stellte zum Abschluss mit viel Sprachwitz und Mimik die Nebenwirkungen von Pillen und Salben vor.

Zuvor gab es einen Scheck in Höhe von 10 000 Euro für die Stiphtung vom Macro-Medien-Dienst, Erlös eines Spendenlaufes in Weil im Schönbuch. Auch Festwirt Karl Maier unterstützt die Stiphtung seit Jahren. Am Abschlusssonntag des Volksfestes heißt es „Trinken für den guten Zweck“. Von jeder Maß Bier gehen 50 Cent an die Stiphtung.