Auch gestern war der Cannstatter Wasen ein Besuchermagnet. Wegen der fehlenden Parkplätze - das Güterbahnhof-Areal steht nicht mehr zur Verfügung - wird die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen. Fotos: Rehberger Quelle: Unbekannt

Von Edgar Rehberger

Bad Cannstatt - „Wir sind sehr zufrieden“, zieht Andreas Kroll, der Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft, positive Bilanz zur Halbzeit des 172. Cannstatter Volksfestes. Unglaublich viele Familien hätten bislang die Veranstaltung besucht. „Die Attraktivität des Platzes spricht sich herum, die neuen Attraktionen werden angenommen.“

Bei strahlendem Sonnenschein ist das 172. Cannstatter Volksfest am Tag des Erntedankfestes in seine zweite Hälfte gestartet. „Wir erlebten einen sehr gut besuchten Sonntag, der noch stärker war als der am Auftaktwochenende“, freut sich Kroll. „Wir konnten bislang gut mehr als zwei Millionen Besucher auf dem Cannstatter Volksfest begrüßen. Gerade an den Sonntagen, dem ersten Familientag am vergangenen Mittwoch, aber auch an den übrigen Tagen hatten wir eine schöne Atmosphäre auf dem Platz.“ Damit könne das Ziel, mindestens 3,5 Millionen Besucher, „aber hoffentlich 4 Millionen“ erreicht werden.

Denn mit dem heutigen überwiegend schulfreien Montag und dem Feiertag morgen wird mit weiterhin gutem Besuch gerechnet. „Auch wenn das Wetter wohl nicht mehr so herausragend sein wird.“ Dabei sei laut Kroll festzustellen, dass viele Gäste aus der Region besonders an den Tagen kämen, die bislang weniger stark frequentiert gewesen seien. „Wir erleben eine Querverschiebung.“ Der Montag und Dienstag seien gut gewesen, der Mittwoch fast schon wie am Wochenende. Auch am Donnerstag war der Platz voll. „Das ist genau das, was man wollte.“ Die Besucher aus der Region würden jetzt eher berechnend kommen, an Tagen, wo vermeintlich weniger los ist, wo es eher noch Parkplätze gibt. „Diese Entwicklung ist ein gutes Zeichen und eine schöne Entwicklung.“ Was auch die Schausteller mit Wohlwollen registrierten.

Für den Wasenbesuch empfiehlt sich die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. „Aufgrund der Bebauung des ehemaligen Güterbahnhofs-Areals stehen uns in diesem Bereich keine öffentlichen Parkplätze mehr zur Verfügung“, erläutert Kroll. 1500 Parkplätze, die im Vorjahr zur Verfügung standen, fallen dadurch weg. „Und das merkt man.“ Der Park-Suchverkehr erhöht sich. „Der Druck ist da.“ Daher sei es gut gewesen, dass im Wohngebiet Veielbrunnen Kontrollen aufgestellt wurden. Der Ordnungsdienst riegelt am Wochenende das Wohngebiet ab und auch die Polizei kontrolliert.

Alles in allem sei festzustellen, dass das Volksfest dieses Jahr wieder viele internationale Besucher anlockt. Diese kämen, so Kroll, vermehrt aus Frankreich und den Beneluxstaaten, aber auch aus Übersee. „Wir erhalten Anfragen von Gästen aus den USA, Indien oder gar Neuseeland.“ Und nach dem Ende des Oktoberfestes würden auch wieder viele Italiener das Volksfest besuchen. Viele Busse werden registriert. Diesen ist der P 9 vorbehalten.

Zufrieden ist bislang auch die Polizei. „Es wurden keine besonderen Vorkommnisse registriert“, berichtet Polizeisprecher Jens Lauer. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Einsatzzahlen eher rückläufig. Für die Festwirte ist das Volksfest in diesem Jahr schwer einzuschätzen. „Wir haben Tage, die sind gut bis sehr gut, aber auch Tage, da geht wenig“, sagt Festwirt-Sprecher Werner Klauss. Etwa am ersten Freitag. „Da war das Wetter gut wie im Vorjahr, aber nicht sehr viel los.“ Man wisse nicht, woran das liege. Kollege Peter Brandl vermutet, dass das Monatsende und der Zahltag eine Rolle spielen. Daher gebe es auch heute noch freie Plätz in den Festzelten.