Die Bartträger des 10. Männerwasens ließen sich von Fabrizio Leonardi ihre Gesichtsbehaarung in Form bringen. Fotos: Rehberger Quelle: Unbekannt

Bad Cannstatt (ede) - Verwundert blieben Wasenbesucher stehen und schauten interessiert zu. Ein Frisierstuhl samt Spiegel mit Zubehör mitten in einem Festzelt? Der Männerwasen im Göckelesmaier-Festzelt macht es möglich. Festwirt Karl Maier feierte mit der Männerrunde Zehnjähriges und hatte unter anderem wieder 101 Barbers, die Experten für Barbershops, engagiert, die schon in den drei Jahren davor talentierte Barbiere besorgte. Fürs Jubiläum wurde Fabrizio Leonardi ausgewählt. Er ist gerade 18 Jahre alt und frisch mit der Ausbildung fertig. Frisuren und Bartschneiden war schon immer sein Ding. Mit 12 versorgte die Haare der Kumpels. Später durfte er sich am Bart seines Onkels probieren, besuchte immer wieder Messen.

Eine Ecke der Loge war dem Barbier freigehalten: Stuhl, Spiegel, Kommode mit allerlei Accessoires wurden aufgebaut. Das Prozedere wurde zelebriert. Mit heißen Tüchern die Haut vorbereitet, geschnipselt, gepinselt, gekämmt, gefönt, Bartwachs aufgetragen. Die Kunden waren begeistert. Da ließ sich auch Wasendoktor Rolf Kübler nicht lumpen und sich die Haare schneiden. „Ich komme gerade nicht dazu.“ Schnell noch per Handy einen Patienten beraten, dann auf den Stuhl. Frisch frisiert, gestylt und parfümiert machte er sich kurz Sorgen. „Mein Frau wird jetzt denken, ich wäre im Städtle gewesen.“

Festwirt Maier dankte voller Stolz, dass die Runde immer noch zusammenkommt, und blickte zurück: „Wir hatten unter anderem eine Schnupftabakkanone hier, konnten Fabienne, die Equilibristin, bewundern, die Handstand auf Bierkrügen machte, Donatella aus Kuba rollte für uns Zigarren, wir konnten uns mit dem Süddeutschen Meister im Armdrücken messen - wir haben schöne Momente beim Männerwasen erlebt.“