Der Parkdruck rund um den Wasen steigt. Das Güterbahnhof-Areal steht als Stellplatz nicht zur Verfügung. Zufahrten ins Wohngebiet sind gesperrt. Quelle: Unbekannt

Von Edgar Rehberger

Bad Cannstatt - Die Anwohner des Veielbrunnengebietes müssen während der Wasenveranstaltungen einiges ertragen. Nach heftigen Protesten ergriff der Volksfest-Veranstalter Maßnahmen gegen Lärm, Verunreinigung und Park-Such-Verkehr. Es gibt regelmäßigen Austausch mit der Bürgerinitiative. Doch in diesem Jahr gab es bereits wieder Verdruss.

An Wochenenden und Feiertagen sind die Zufahrten ins Wohngebiet gesperrt. Ein Sicherheitsdienst kontrolliert an der Frachtstraße und an der Zufahrt von der Benzstraße und lässt nur berechtigte Personen mit ihren Fahrzeugen durch. Da jedoch in der Kulturinsel am verlängerten Wochenende eine Veranstaltung stattfand, kamen auch viele Nichtanwohner ins Wohngebiet. Was dazu führte, dass beispielsweise am Freitagabend Anwohner nach Feierabend trotz langer Suche keine freien Stellplätze mehr vorfanden und daher ihr Auto im Kurvenbereich oder vor Einfahrten abstellten. Da am Samstag die Polizei im Wohngebiet kontrollierte und illegal abgestellte Autos abschleppen ließ, waren auch Anwohner betroffen. „Das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders, dass die Autos der Anwohner abgeschleppt werden“, schimpft Regine Herdecker, die Sprecherin der Bürgerinitiative Veielbrunnen. Am Wochenende sei die Situation schlimm gewesen. „Ich verstehe nicht, wie die vielen Fahrzeuge überhaupt ins Wohngebiet gelangten?“ Beim Abschleppen selbst könne natürlich kein Unterschied von Anwohnern und Fremdparkern gemacht werden. „Da können wir der Stadt keinen Vorwurf machen. Aber es darf gar nicht so weit kommen.“

Das Verhältnis zum Veranstalter sei sehr gut. Es gebe regelmäßig Treffen, an denen Probleme besprochen und Lösungen gesucht werden. Zwei Wochen vor Festbeginn habe das letzte Treffen stattgefunden und auch nach dem Volksfest werde wieder Bilanz gezogen.

Da auf dem Güterbahnhof-Areal jetzt der Baustart erfolgte, stehen keine Stellplätze für Wasenbesucher mehr zur Verfügung. Von ursprünglich 3000 Plätzen gab es im Vorjahr noch 1500. In diesem Jahr gibt es nur noch eine Fläche für Zugmaschinen der Schaustellerbetriebe. „Aber auch die fallen im kommenden Jahr weg“, beschreibt Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft das Dilemma. Die fehlenden Stellplätze merke man. „Der Parkdruck nimmt zu.“ Das würden auch die Anwohner spüren, für deren Sorgen und Nöte man Verständnis und auch entsprechende Maßnahmen getroffen habe.

Die Vorgaben zum Lärmschutz auf dem Platz und in den Zelten greifen. „Das hat sich eingespielt“, berichtet Herdecker. „Da sind wir sehr zufrieden.“ Auch das zusätzliche Aufstellen von Toilettencontainern in der Kegelenstraße zeige Wirkung. „Es wurde schon einiges für uns getan.“ Im kommenden Jahr jedoch, wenn die Bebauung im Neckarpark voranschreitet und das Anwohnerparken greift, sei man gespannt.

Probleme gab es auch mit der Buslinie 56. Da am Samstag-, Montag-, und Dienstagabend die Bahnhofstraße gesperrt wurde, fuhr kein Bus. An den Haltestellen erfuhren wartende Fahrgäste nichts davon. Und auch die automatische Fahrgastinformation lieferte keine Hinweise. Da wurde die Ankunft des Busses weiter angezeigt. „Das geht natürlich gar nicht.“