Wolfgang Schorlau Quelle: Unbekannt

(red) -Den Tunnelblick vermeiden und aus der Distanz wie mit einem Brennglas etwas schärfer sehen: Das ist die Idee der EZ-Soirée am kommenden Samstag, 16. September, in der Württembergischen Landesbühne Esslingen (WLB). Von 20 Uhr an tauschen sich bei unserer dritten großen Wahlveranstaltung - die Matinée vom vergangenen Sonntag und #gEZnochkonkreter für Erstwähler an diesem Donnerstag liegen dann hinter uns - Kulturschaffende der Region aus, nehmen in einem Salongespräch die Parteien, Positionen und die Lage der Nation vor der Bundestagswahl am 24. September unter eine kritische, undogmatische Lupe. Dabei sind bei diesem anderen Blick auf die Wahl Elisabeth Schweeger, Wolfgang Schorlau, Friedrich Schirmer und Martin Mezger. EZ-Chefredakteur Gerd Schneider wird die Veranstaltung moderieren.

Allround-Intellektuelle

Elisabeth Schweeger leitet seit 2014 die Ludwigsburger Theaterakademie, zuvor war sie unter anderem von 2001 bis 2009 Frankfurter Schauspielintendantin und mischte die Szene mit ungewöhnlichen Projekten auf. „Täuschung ist kein Spiel mehr“ heißt eines ihrer Bücher. Es handelt vom Theater - aber politische Folgerungen liegen nahe. Die gebürtige Wienerin gilt als Allround-Intellektuelle und ist prädestiniert für grenzüberschreitende sowie kontroverse Sichtweisen. Die philosophisch geschulte Schweeger ist erklärtermaßen Anhängerin einer „gepflegten Streitkultur“ und wird sich daher auf Friedrich Schirmer freuen.

Denn der Intendant der Esslinger WLB ist ebenfalls bekannt für seine Disputierlust. Nach Stationen bei der Freien Volksbühne Berlin, den Theatern in Nürnberg, Mannheim und Dortmund kam er 1985 erstmals nach Esslingen. 2014 kehrte der gebürtige Kölner zurück, nachdem er die Städtischen Bühnen Freiburg, das Staatsschauspiel Stuttgart und das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg geleitet hatte.

Von der IT zum Krimi

Schirmer ist wie Wolfgang Schorlau ein politisch reflektierender Künstler. Der Stuttgarter Autor hat in seinen Dengler-Krimis brisante Themen aufgegriffen - vom Bundeswehreinsatz in Afghanistan bis zu den ungelösten Rätseln um die rechtsextreme Terrorbande NSU. Als Programmierer entschied sich Schorlau erst mit Ende 40, seinen Job als Manager aufzugeben und Krimis zu schreiben. „Du spinnst doch“, bekam er damals zu hören. Dass dem nicht so war, beweisen der literarische Erfolg und etliche Auszeichnungen.

Das kulturelle Quartett komplettiert Martin Mezger, Kulturressortleiter und stellvertretender Chefredakteur der Eßlinger Zeitung. Er verfasst Rezensionen, aber auch politische Beiträge.

Eintrittskarten: Der Besuch der Wahlsoirée am Samstag ist kostenlos. Eintrittskarten werden unter Tel. 0711 / 93 10-24 2 vergeben oder können in der EZ-Geschäftsstelle am Esslinger Marktplatz abgeholt werden.