10.01.2019 Das Sicherheitspersonal am Stuttgarter Flughafen streikt.

 Foto: SDMG

Das Sicherheitspersonal in Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart streikt, es kommt zu zahlreichen Flugausfällen - und zwar deutlich mehr als unlängst in Berlin.

Stuttgart (dpa)Ein Warnstreik des Sicherheitspersonals hat Tausenden Passagieren am Stuttgarter Flughafen die Reisepläne durchkreuzt. Von 275 für Donnerstag geplanten Starts und Landungen wurden bis zum Vormittag 142 gestrichen, wie der Flughafen mitteilte. Von den rund 25 000 Passagieren, die erwartet worden waren, konnte somit etwa die Hälfte ihre Reise nicht antreten. Weil viele aber vorab von ihrer Fluggesellschaft informiert worden und gar nicht erst zum Flughafen gekommen waren, habe es nur moderate Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen gegeben. «Es ist relativ ruhig», sagte eine Sprecherin.

Der Flughafen hatte die Kontrollen, die jeden Morgen um 4.00 Uhr beginnen, zentral in einem Terminal gebündelt. Normalerweise finden sie parallel in mehreren Terminals statt. Wer sich im Laufe des Tages noch auf den Weg zum Airport mache, sollte mindestens zwei Stunden vor dem geplanten Abflug dort sein, appellierte die Sprecherin. Weil noch Schichtwechsel beim Sicherheitspersonal anstünden, sei unklar, wie sich die Lage entwickle. Auch mit Verspätungen müsse weiter gerechnet werden.

Aufgerufen zu dem Warnstreik hatte die Gewerkschaft Verdi, die für die bundesweit 23 000 Kontrolleure von Passagieren, Fracht, Waren und Flughafen-Beschäftigten eine bundesweit einheitliche Bezahlung von 20 Euro pro Stunde fordert. Das wäre ein Plus im teilweise hohen zweistelligen Prozentbereich - derzeit ist die Bezahlung je nach Region und Tätigkeit unterschiedlich. Die Arbeitgeber bieten nach eigener Darstellung ein Plus von bis zu 6,4 Prozent. Für Verdi ist das zu wenig - nach Berechnung der Gewerkschaft wäre das nur ein Plus von 2 Prozent für das Gros der Beschäftigten.

Neben Stuttgart waren auch die Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf direkt betroffen. In Düsseldorf wurden rund 350 von 570 Starts und Landungen gestrichen, in Köln/Bonn zunächst 131 von knapp 200. Außerdem gab es Auswirkungen auf weitere Airports, bei denen Verbindungen zu den bestreikten Zielen im Flugplan standen.

Die Zahl der Passagiere am Stuttgarter Flughafen steigt seit Jahren. 2018 wurden 11,8 Millionen Fluggäste gezählt, knapp 8 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Zahl der Starts und Landungen stieg um gut 10 Prozent auf mehr als 111 000.

Zu den Ankünften und Abflügen am Stuttgarter Flughafen.