20.3.2017 Bei einer Zwangsräumung in Tübingen ist ein Mann gestorben.

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Die Tübinger Wohnung eines 69-Jährigen soll zwangsgeräumt werden, der Mann rastet aus: Er schießt auf einen Mitarbeiter des Ordnungsamtes und stürzt bei der Flucht aus der brennenden Wohnung in den Tod.

Tübingen (dpa/lsw) - Bei einer eskalierten Zwangsräumung in Tübingen ist am Montag der 69 Jahre alte Bewohner tödlich verunglückt. Beim Versuch, sich über den Balkon aus seiner brennenden Wohnung ins Freie zu retten, sei er mehrere Meter in die Tiefe gestürzt, teilte die Polizei mit. Trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebung sei der Mann noch am Unglücksort gestorben. Ob der Bewohner das Gebäude selbst in Brand gesetzt hat, müsse noch geklärt werden.
Zuvor hat der Mann den Angaben zufolge von dem Balkon aus mit einer Pistole auf einen Ordnungsamtsmitarbeiter geschossen. Der war mit dem Gerichtsvollzieher zum Haus gekommen, um die angekündigte Räumung zu vollstrecken. „Das Projektil streifte den Mitarbeiter zum Glück nur am Ärmel und beschädigte lediglich dessen Jacke. Er blieb unverletzt“, teilte die Polizei mit.
Im Gebäude war außer der Wohnung auch die Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland“ des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen untergebracht. Ob Aufnahmen von Dialektsprechern, mit denen die Stelle arbeitet, zerstört wurden, war bei der Universität am Vormittag noch nicht bekannt. Das Feuer hatte vor allem im Dachgeschoss gewütet, wo sich die Wohnung befand. Die Feuerwehr war am Vormittag noch damit beschäftigt, den Brand zu löschen.

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