7.1.2019 Der Schaden im Schützenhaus Tischardt ist höher als erwartet: etwa 70.000 Euro

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Das Tischardter Schützenhaus ist vollständig abgebrannt. Es entstand ein Schaden von 700.000 Euro. Die Polizei vermutet fahrlässige Brandstiftung.

FrickenhausenTraurig stehen ein paar Mitglieder des Tischardter Schützenvereins an der Absperrung zu ihrem Schützenhaus. Dieses war am 30. Dezember komplett abgebrannt und auch durch den raschen Einsatz der Feuerwehren aus der Umgebung nicht mehr zu retten. Am Gebäude und an der Einrichtung entstand ein Totalschaden von nunmehr 700. 000 Euro, wie Michael Schaal, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen, berichtete.

Passanten und Zeugen hatten am Tag vor Silvester starken Rauch festgestellt und die europäische Notrufnummer 112 gewählt. Sofort rückten mehrere Feuerwehren zum Schützenhaus aus, um den Brand zu löschen. Die Hilfe kam zu spät, Personen kamen bei dem Brand aber nicht zu Schaden. „Kriminalpolizei und Kriminaltechniker haben an Silvester mit den Ermittlungen begonnen“, erklärte Schaal die Vorgehensweise bei der Brandermittlung der Polizei. Er nannte erste Erfolge: „In den vergangenen Tagen wurde durch akribische Arbeit der Brandermittler festgestellt, dass der Brand nicht – wie ursprünglich angenommen – im Gebäude ausbrach, sondern hinter dem Gebäude.“ In der Folge habe sich das Feuer am Gebäude entlang durch die Verschalung gefressen, und so kam es zum Vollbrand.

„Derzeit ermitteln wir in alle Richtungen, Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung liegen aber derzeit nicht vor“, sagte der Pressesprecher. Die Polizei gehe vielmehr von fahrlässiger Brandstiftung aus. Da um diese Zeit häufig bereits Feuerwerke gezündet werden, wurde auch ermittelt, ob etwa eine verirrte Rakete den Brand hätte auslösen können. „Bislang haben wir aber keine Anhaltspunkte, dass es ein verirrter Feuerwerkskörper war“, sagte Schaal.

Bislang war man nach ersten Schätzungen von einem bereits hohen Schaden von 350.000 Euro ausgegangen. Doch nun stellt sich alles noch viel schlimmer dar, wie die Polizei berichtete. „In der vergangenen Woche war ein Gutachter der Versicherung zusammen mit unseren Kollegen der Kriminalpolizei vor Ort, und laut seinen Erkenntnissen liegt die Schadenssumme nun doppelt so hoch.“ Für die Vereinsmitglieder ist dieser Brand eine Katastrophe. Besonders tragisch: Erst vor ein paar Jahren musste das Schützenhaus nach einem großen Hagelschaden komplett saniert werden. Nun stehen die Schützen buchstäblich vor einem Trümmerhaufen und hoffen auf Unterstützung aus der Bevölkerung.

Die Kriminalpolizei bittet Zeugen um Mithilfe. Das Schützenhaus liegt in Verlängerung des Eichbühlwegs in den Bockwiesen neben der Kreisstraße 1240 zwischen Tischardt und Kohlberg. Hinweise werden unter Telefon 0711/3990-0 oder 07022/9224-0 entgegengenommen.