Stark verrußt ist ein Zimmer der Sozialunterkunft in Markgröningen. Foto: Christoph Schmidt Foto: DPA - Christoph Schmidt

Ludwigsburg (pol) - Bei einem Wohnhausbrand im Gerbergäßle kamen am Montagmorgen drei Menschen im Alter von 54, 56 und 60 Jahren ums Leben, eine 45 Jahre alte Personen wurde lebensgefährlich und ein 66-Jähriger leicht verletzt. Aus anfänglich ungeklärter Ursache war das Feuer gegen 02.15 Uhr im Aufenthaltsraum des Erdgeschosses ausgebrochen und hatte die Bewohner im Schlaf überrascht. Im Zuge der kriminalpolizeilichen Ermittlungen geriet am Vormittag der leicht verletzte 66-jährige Bewohner in den polizeilichen Fokus. Er ist bereits einschlägig vorbestraft und räumte in seiner Vernehmung ein, das Feuer gelegt zu haben, teilte die Polizei mit. Die Hintergründe der Tat sind vermutlich in der emotionalen Gemütslage des Mannes zu suchen. Anhaltspunkte für ein fremdenfeindliches Motiv bestehen nicht. Das Wohngebäude dient der Unterbringung von sozial schwachen Personen sowie Asylbewerbern.

Gemeinsam mit Brandgutachtern des Landeskriminalamts Baden-Württemberg nahmen Kriminaltechniker des Polizeipräsidiums Ludwigsburg den Brandort in Augenschein. Sie gehen bislang davon aus, dass der Brand vorsätzlich in dem Aufenthaltsraum gelegt wurde.

Nähere Ermittlungsergebnisse hierzu stehen noch aus. Der am Gebäude entstandene Schaden wurde in sechsstelliger Höhe angenommen. Es ist zumindest vorübergehend nicht bewohnbar.

Unter anderem wegen des Verdachts der Brandstiftung mit Todesfolge beantragte die Staatsanwaltschaft Stuttgart beim zuständigen Amtsgericht einen Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen, den der Haftrichter noch am Montag eröffnete. Er wies den 66-Jährigen in eine Justizvollzugsanstalt ein.