Petra Pauli. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Ein Aufgespießt über das Wohl und Wehe von digitalen Wetterfröschen.

EsslingenFrüher reichte oft ein Knirps-Regenschirm in der Handtasche, um sich für Wetterkapriolen zu wappnen. Heute will man per App genau wissen, was so abgeht im Tagesverlauf am Himmel. So saß ich neulich in voller Jogging-Montur zu Hause, wollte nur noch eben das Gewitter vorbeiziehen lassen, das laut Handy jetzt meine Strecke passieren wird. Ich wartete. Wunderte mich über den blauen Himmel. Wartete. Den ganzen Vormittag lang passierte: nichts.

Das Problem ist ja, dass inzwischen jeder einen digitalen Wetterfrosch in der Tasche hat. Aber jeder Regenradar weiß es besser: Der eine sagt Niederschlag in exakt einer Stunde voraus, der andere um 15 Uhr, beim dritten wird Dauernieseln prophezeit. Wenn dann trotzdem die Sonne scheint, kann man es nicht recht glauben und auch nicht genießen: Bestimmt schüttet es noch, doch, ist ja angekündigt.

Im letzten Urlaub haben wir jedoch festgestellt, dass das Wetter sehr oft besser als die Vorhersagen aller zur Verfügung stehenden Smartphones war. Klar, dass wir die Radtour antraten, als uns dichte Striche auf dem Display warnen wollten. Nur dieses Mal ließ die Wetter-App uns im Regen stehen: Wir wurden tropfnass. Vielleicht hätte man vorher mal besser aus dem Fenster als aufs Display schauen sollen und so die dunklen Wolken gesehen.

Aber künftig kann mir das nicht mehr passieren. Ich habe nämlich ’ne neue App entdeckt mit Bauernregeln wie dieser: „Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder bleibt, wie es ist.“