Oliver Stortz. Foto: Bulgrin - Bulgrin

EZ-Redakteur Oliver Stortz spricht über die Temperaturen hier, in der Karibik und in Sibirien.

EsslingenDas Wetter kann ja sein, wie es will: Allen recht ist es nie. Was haben wir im Rekordsommer 2018 kollektiv mit der Hitze gehadert. Und jetzt, kaum ist das Thermometer unter den Gefrierpunkt gestürzt, jammern die ersten über angeblich drohende Frostbeulen. Die Touristiker – erst jüngst auf der Stuttgarter Urlaubsmesse CMT – reagieren reflexhaft mit tropischen Ferienempfehlungen. Was ja gut gemeint ist, aber ausblendet, dass auch der schönste Urlaub mal zu Ende ist – und der Kälteschock desto ärger, je wärmer die Gefilde sind, aus denen man zurückkehrt. Vom karibischen zum westeuropäischen Winter sind es derzeit halt doch lässige 35 Grad Temperaturdifferenz. Wahrscheinlich haben Sie schon gezittert, als sie den vorigen Satz nur gelesen haben.

Was einem seltsamerweise kein Reiseverkäufer anbietet: Werchojansk. Dabei ist die sibirische Kältemetropole, einer der frostigsten kontinentalen Orte der Welt, mit derzeit minus 41 Grad bestimmt der beste Garant, um nach Rückkunft die jahreszeitlichen Verhältnisse hierzulande als so richtig wohlig zu empfinden. Weil die Anreise eher beschwerlich ist und die Visamodalitäten sich bis in den Sommer ziehen können, sei jedem Fröstelnden empfohlen, Werchojansk vorerst zumindest in der Wetter-App des Smartphones einzuspeichern. Schon das Wissen darum, dass es andernorts noch viel, viel kälter ist, macht es einem nämlich gleich viel wärmer ums Herz.