Julia Theermann Foto: Roberto Bulgrin - Roberto Bulgrin

Manche Dinge aus ihrer Heimat vermisst die Autorin noch schmerzlich. Bei anderen kann sie sich kaum einkriegen vor Freue, dass sie ihnen entkommen ist.

EsslingenIn weniger als drei Monaten ist Weihnachten. Und der Schreiberin dieser Zeilen ist gerade etwas aufgefallen: Für sie wird es das erste Weihnachten ganz ohne Speckendicken. Nicht, dass sie diese herzhaften, vor Fett und Schmalz triefenden Pfannkuchen vermissen würde – um Himmels Willen, sie findet sie zum Davonlaufen. Und genau dieses Davonlaufen – nämlich nach Baden-Württemberg, wo die Speise hoffentlich unbekannt ist – wird ihr in diesem Jahr ein speckendickenfreies Weihnachten bescheren.

Sie kann es schon förmlich riechen – oder eben nicht. Denn in ihrer Heimat werden Jahr um Jahr spätestens zwischen Weihnachten und Neujahr die Berliner-Stände in den Einkaufszentren auf Speckendicken umgestellt. Sehr zum Leidwesen der Berliner-liebenden Autorin. Das salzige Gebäck mit den Mettwurst- und Speckstücken ist dann wirklich überall. Auch in der Zeitung gibt es täglich Ankündigungen für „besinnliche Abende mit Speckendicken-Essen“. Und selbst auf Familienfesten der Schwiegerfamilie kann sich die Schreiberin dieser Zeilen nicht vor den Speckendicken retten – die Schwiegermutter kocht sie nämlich leidenschaftlich gerne. Und immer genug für alle.

Nein, in diesem Jahr wird die Autorin stets einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu jedem bewahren, der ihr einen solchen Un-Pfannkuchen andrehen könnte. Hoffentlich klappt das.

Wer von den Leserinnen und Lesern jetzt doch Lust bekommen haben sollte, das von der Autorin so gehasste Gericht einmal zu probieren, braucht eigentlich nur das Rezept zu googeln – dann vergeht diese Lust schnell wieder. Versprochen.