Quelle: Unbekannt

Von Moritz Osswald

Es ist ungesund, gefährlich und unsinnig. Nein, die Rede ist nicht von Atomstrom oder vom Rauchen. Bilder abstruser Körpertrends geistern durch soziale Netzwerke, allen voran durch die bildbasierte Plattform Instagram. Dabei geht es nicht um Pizza-Tattoos, aufgemalte Kleidungsstücke oder schlüsselanhängergroße Löcher im Ohr, an denen Traumfänger hängen. Die feminine Sphäre des Selbstdarstellungsfetischismus im Web 2.0 hat das Hungerhaken-Idealbild des weiblichen Körpers entdeckt.

„Plus-Size“-Models und Akzeptanz des eigenen Äußeren waren gestern. Heute werden Trends gestartet, bei denen man nur den Kopf schütteln kann. Bei der „A4-Waist Challenge“ versuchen Frauen, eine so dünne Taille zu bekommen, dass man sie mit einem DIN-A4-Blatt bedecken kann. Auch erstrebenswert: der sogenannte „Ab-Crack“. Damit wird jene Spalte im Bauch vom Brustbein bis zum Nabel bezeichnet, die nur bei einem geringen Körperfettanteil zu sehen ist. Mediziner warnen vor der gefährlichen Unsinnigkeit. Initiatorin des fragwürdigen Trends ist das amerikanische Model Emily Ratajkowski. Im Übrigen kann die angestrebte Falte von manchen aufgrund genetischer Faktoren gar nicht erreicht werden. Die Krönung für Anorexie-Anwärterinnen: die „Collarbone Challenge“. Gewonnen hat, wer ein so knochiges Schlüsselbein hat, dass man darauf Münzen stapeln kann. Welche Körperteile als nächstes runtergehungert werden, ist ungewiss. Es bleibt zu hoffen, dass diese Magersucht-Manie der geringen Halbwertszeit auf sozialen Netzwerken unterliegt.