Quelle: Unbekannt

Von Moritz Osswald

Der Blick gleitet zum Handybildschirm, dann wieder nach rechts. Nichts hat sich geändert. Nervös schweift der Blick leicht nach links, auch dort keinerlei Veränderung.

So hatte man sich das nicht vorgestellt. „Nur kurz Milch und Eier fürs Frühstück holen“, damit fängt es oft an. Doch die Warteschlangen-Willkür trifft einen hart und unvorbereitet. Gerade dann, wenn man eben nicht damit rechnet. Wenn die Haare nicht gemacht sind, die Jogginghose als Beinkleid herhalten musste und der vorher perfekt zusammengeschusterte Zeitplan sich als Utopie erweist.

Dabei war die Schlange in der Mitte die kürzeste. Trotzdem scheint es nun andernorts schneller voranzugehen. Was tun? Einfach schnell und unüberlegt wechseln? Denkbar. Aber was, wenn es im eigenen Hoheitsgebiet plötzlich doch schneller vonstatten geht? Also erst einmal abwarten. Nächster Kunde, nächster Moment der Hoffnung. Ob er denn schon eine DeutschlandCard habe, fragt die Verkäuferin. Stirnrunzelnd blickt er die Kassiererin an. Ob er denn schon von den Vorteilen einer DeutschlandCard wisse? Offensichtlich nicht, deshalb führt Dame in gekonnter Gebrauchtwagenverkäufer-Manier jegliche Vorteile einer solchen heimatbezogenen Bonuskarte auf. Sichtlich beeindruckt stellt der Mann noch einige Rückfragen, während der permanente Kassenvergleich nun dem Betrachten eines Tennisspiels gleicht. Vielleicht jetzt noch schnell wechseln? Niemals, zu viel schon investiert, Aufgeben kommt nicht infrage.

Nachdem der Herr sich dann doch gegen die DeutschlandCard entschieden hat, steht selbstverständlich das Bezahlen mit der EC-Karte an. Bekanntlich beschleunigt und vereinfacht dies den Zahlungsprozess im Vergleich zum lästigen Bargeld. Mittlerweile sind die Kassen links und rechts komplett leer.