Nathalie Kauder. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Ein Aufgespießt über den Sperrmüll. Der eine Mülle geht, der andere kommt.

EsslingenDer Keller platzt aus allen Nähten, also füllen wir eine Sperrmüll-Karte aus. Fein säuberlich und wohl überlegt, wie viel von was wir aus unserem unterirdisch gelagerten Sammelsurium verbannen. Hier ein Schrank, da zwei Regale, ein Teppich, der ramponierte Kinderwagen und das kaputte Rudergerät. Dann noch ein paar Regalbretter, die bisher immer mitgezogen sind und für die wir dann doch keine Verwendung gefunden haben. Die Auswahl ist zusammengestellt, wir stellen alles akkurat auf den Grünstreifen vor dem Haus ab. Schnell noch ein Erinnerungsfoto gemacht – für uns und das Ordnungsamt. Nur zur Sicherheit. Dann kehren wir dem Sperrmüll den Rücken – und auf einmal ist er nicht mehr da. Eine Verschiebung im Raum-Zeit-Kontinuum? Nein, Nachbarn. Keine drei Stunden später bestätigt der Blick aus dem Fenster: unser Kruscht ist verschwunden, dafür wollte uns jemand wohl etwas Gutes tun und uns über unseren Verlust hinwegtrösten. Mit einem riesigen Bauernschrank, zehn Regalbrettern, einem Tisch plus Stuhl und Trainingsgeräten. Schön, dass einem Nachbarn so hilfsbereit aushelfen, wenn Not am Sperrmüll ist.