Karla Schairer. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Kickboxen im rosa Schlafanzug? Karla Schairer wundert sich, was sie so alles in ihrer Sporttasche findet.

EsslingenIn der Handtasche einer Frau tun sich unendliche Weiten auf: Kaugummis, Hygieneartikel, Sonnenbrille, Taschentücher, Lippenstift, Puder, Nagelfeile, Handcreme, Handy, Schlüssel, Salz, Mini-Deo, Trinkflasche, Parfümpröbchen, Geldbeutel, Haarspray, Bürste, Tabletten, Blasenpflaster, Notfall-Riegel, Fusselbürste, Feuchttücher, Buch, Notizblock, Stifte, Schirm, Ersatz-Strumpfhose, Quittungen, Handspiegel, Nähzeug, Jutebeutel. Manche Alltagszene erinnert an Mary Poppins, als die Film-Nanny vor den staunenden Augen der beiden Kinder erst einen Kleiderständer, dann einen Wandspiegel, eine Topfpflanze und schließlich eine Stehlampe aus ihrer Handtasche zieht.

Ich habe gelernt: Auch Sporttaschen sind Kapazitätswunder. In den vergangenen Wochen zog ich in der Umkleide aus meiner Trainingstasche erst immer lauter Dinge hervor, die da nichts zu suchen hatten – und bekam dabei Panik, wie ich denn darin Sport machen soll. Letztens war es eine feine Netzstrumpfhose. Das nächste Mal fand ich einen Wollsocken. Wohlgemerkt nur einen. Und fand heraus: Barfuß schwitzt es sich auch.

Der Höhepunkt war mein rosa-karierter Flanellpyjama. Der Zweiteiler ist ohne Zweifel bequem – aber beim Kickboxen? Zum Glück barg die Tasche auch noch die richtigen Sportklamotten. Meine Sporttasche muss früher einmal Mary Poppins gehört haben. Oder es liegt einfach daran, dass ich die Tasche morgens verschlafen im Halbdunkeln packe.