Klaus Harter. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Wie kleine Knirpse zu großen Vorbildern werden können.

Esslingen Kleine Kinder brauchen keine aufwendigen Spielsachen, um sich zu vergnügen. Ein Mülleimer in der Bahnhofstraße in Esslingen reicht. Sie haben nämlich einen Deckel, der schwingt. Der Arm des Knirpses, der neben seiner Mutter hertrottet, reicht zwar kaum hoch, aber er hat sichtlich Spaß, den Deckel anzuschubsen. Kräftig schwingt dieser nach hinten. Blöd ist nur, dass der Mülleimer übervoll ist. Und so schleudert der zurück schwingende Deckel einen leeren Kaffeebecher auf den Boden. Der Kleine schaut verdutzt, zögert – und geht weiter. Was soll’s, auf Plätzen und Straßen liegt doch viel Müll rum. Wie sollen die Kleinen ein Unrechtsbewusstsein entwickeln, wenn die Großen einfach etwas auf den Boden werfen? Doch der Knirps schaut ein weiteres Mal verdutzt. „Aufheben und rein werfen“, fordert seine Mutter. Weil ihr Sohn zögert, wiederholt sie es mit Nachdruck. Ohne zu Murren und eine Miene zu verziehen, dreht der Bub sich um, hebt den Becher auf und schafft es mit einer ordentlichen Streckung tatsächlich, ihn so auf den Unrat zu stapeln, dass er nicht noch einmal runterfällt. Hoffentlich haben viele Erwachsene zugeschaut und nehmen sich ein Beispiel daran.