Katja Köhler. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Strahlende Sonne und fast 20 Grad im Februar – daran muss man sich erst einmal gewöhnen, hat Katja Köhler herausgefunden.

Esslingen Wer am Wochenende nicht zufällig etwas anderes zu tun hatte – man denke beispielsweise an die Redakteure, die am Sonntag das Blatt für Montag produzieren, an die Verkäuferinnen an den Tankstellen, die diensttuenden Krankenhausärztinnen, Pfleger, Sanitäter, aber auch an die Veranstalter von Hallensport oder an Gastronomen und Bäckereifachverkäuferinnen... – wer also nichts dieser Art zu tun hatte, ging hinaus in die Natur. Das waren übrigens ganz schön viele Menschen, die Wege waren voller schwatzender, lachender Spaziergänger und Jogger. Klar, bei wolkenlosem Himmel und Temperaturen knapp unter 20 Grad. Für Februar ist das ungewöhnlich warm, zweifellos, da braucht man die Meteorologen gar nicht erst zu fragen. Bei diesem Gedanken grüßen einen auch gleich wieder der Klimawandel und das generationenübergreifende schlechte Gewissen und obendrein die Überlegung, ob der Winter trotz allem womöglich noch lange nicht geschlagen ist.

Egal. Herrlich ist es trotzdem. Hier lugen die ersten Frühlingsblumen aus der Erde, dort leuchtet das erste grasige Grün und auf den Bäumen trällern schon die Vögel ihre Lieder. Die Wirkung des Lichts und die Wärme tun gut. Schön, so ein Frühlingsausbruch.

Wenn einem die hohen Temperaturen zu dieser Jahreszeit nur nicht noch so fremd wären. 18 Grad im Februar können doch nicht vergleichbar sein mit 18 Grad im Juni, sagt der bis vor Kurzem noch mit Schal und Mütze ausgestattete Kopf. Also lieber mit zwei Lagen Hosen aufs Fahrrad sowie die gefütterte Jacke dazu. Später ein hochroter Kopf und neidische Blicke auf die Mutigeren in kurzen Hosen und dünneren Oberteilen. 18 Grad sind warm, da beißt die Maus keinen Faden ab, sogar im Februar. Auch wenn es noch so ungewöhnlich ist, wie es schon die Meteorologen angekündigt hatten. Aber die hatte man ja nicht gefragt.