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Handy im Auto vergessen und die Scheinwerfer stundenlang angelassen. Pia Hemme spricht über ihre Vergesslichkeit im Alltag.

Esslingen Mit dem ersten eigenen Auto beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Dabei muss man sich erst einmal an viele Sachen gewöhnen. Zum Beispiel, dass bei einem Auto die Scheinwerfer nicht automatisch ausgehen. So hatte die junge Besitzerin eines Suzuki Splash mehr als drei Stunden lang während eines Grillnachmittags vergessen, das Licht auszumachen. Auf dem Rückweg zum Auto wurde sie von ein paar jungen Burschen angesprochen, die ihr mitteilten, dass das Licht an gewesen sei. Ein prüfender Blick bestätigte: Ja, genau so war es. Mit Herzklopfen und schwitzigen Händen drehte sie am Zündschloss, voller Angst, dass die Batterie leer ist. Doch die vergessliche Fahrerin hatte Glück im Unglück: Der Wagen sprang noch an.

Vergesslich sein kann doch jeder einmal, oder nicht? Der nächste Fall bringt einen jedoch ins Grübeln. Fräulein Hemme legt ihr Smartphone, das sie selbstverständlich nicht während, sondern nur kurz vor oder nach der Fahrt verwendet, auf die Abstellfläche unter der Handbremse. Eines Abends kam sie müde von der Arbeit nach Hause, kochte sich ihr Abendessen und legte sich anschließend bequem aufs Sofa. Kurz vor 23 Uhr schoss ihr eine Frage durch den Kopf: „Moment mal, wo ist mein Handy?“ Klar, liegt im Auto, antwortete sie sich selbst, zog sich ihre Schuhe an und spazierte im Schlafanzug zum Auto. Doch dies blieb kein Einzelfall. Als sie vor wenigen Tagen vom parkenden Auto in die Zeppelinstraße 116, die Heimat der Eßlinger Zeitung, lief und schon fast da war, kam ihr blitzartig ein Gedanke in den Kopf, der brannte wie Zunder: „Dein Handy liegt im Auto!“

Wird das 22-jährige Mädle etwa senil? Gibt es vielleicht „Jugenddemenz“? Ein Blick ins Netz gibt Antworten. Erschreckende Antworten. Tatsächlich gibt es Kinder- und Jugenddemenz. Es gibt keine genauen Zahlen, jedoch werden die Fälle auf etwa 5 von 100 000 neugeborene Kinder geschätzt. Sie leiden unter anderem an epileptischen Anfällen oder Bewegungsstörungen. Die Krankheit ist unheilbar und sie sterben sehr früh daran. Der Gedanke an sowas bereitet Bauchschmerzen.

So schlimm ist es bei der vergesslichen jungen Frau aber nicht – Puh, durchatmen. Das Wetter kann einen auch manchmal ganz schön matschig im Kopf machen und da vergisst man eben mal sein Handy im Auto oder den Müll runterzubringen. Angenehm ist das trotzdem nicht. Was also tun? Ein Zitat aus dem Film „Highlander“ trifft es ganz gut: „Don’t lose your head“ – Verliere nicht deinen Kopf.