Elisabeth Maier. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Der Flughafen muss noch konsequenter als bisher nachhaltige Ziele verfolgen. Dazu gehört auch der Verzicht auf Kurzstreckenflüge.

Leinfelden-EchterdingenDie Ökobilanz des Fliegens lässt sich nur in kleinen Schritten verbessern. So hat der Passagierrekord, den der Flughafen Stuttgart zum Jahresende erwartet, eine Kehrseite. Denn in der Diskussion über den Klimawandel kommt das Flugzeug als Verkehrsmittel schlecht weg. So kritisiert die Schutzgemeinschaft Filder das Nachhaltigkeitskonzept des Flughafens als Feigenblatt. Dass dessen Betreiber dennoch am Wachstumskurs festhalten, sehen Gegner als Widerspruch.

Solche Kritik mag in Teilen berechtigt sein, greift aber viel zu kurz. Der Flughafen ist auf einem sehr guten Weg, setzt bundesweit Maßstäbe. Mit der neuen Entgeltordnung, die kürzlich vorgestellt wurde, schafft man Anreize. Fluggesellschaften dürfen mit einer befristeten Förderung rechnen, wenn sie umweltfreundliche Treibstoffe einsetzen. Und auch für rein elektrische Antriebe gibt es finanzielle Vorteile für die Airlines. „Vor einigen Jahren wurde man belächelt, wenn man von Nachhaltigkeit in der Luftfahrt sprach“, sagt Flughafenchefin Arina Freitag. Heute habe sich dieses Denken in den Köpfen der Chefs von Fluggesellschaften durchgesetzt.

Die Debatte über den Klimawandel eröffnet Perspektiven für das Fliegen. Das Bekenntnis von Flughafenchef Walter Schoefer, Verkehrswachstum und Nachhaltigkeit in Einklang bringen zu wollen, fordert aber radikales Umdenken. In der Luft sind neue Technologien gefordert. Und es darf keine Denkverbote geben. Der Verzicht auf Kurzstreckenflüge zu den Drehkreuzen, die die Umwelt extrem belasten, wäre ein wichtiger Schritt. Nicht erst wenn der Filderbahnhof am Flughafen kommt, sollten die Betreiber stärker als bisher den Dialog mit der Bahn suchen und die Verbindungen zwischen den Flughäfen verbessern.