Wenn die Nächte wieder kälter werden, erwärmt ein Schwedenofen im Wohnzimmer Herz und Füße. Am flackernden Feuer ist der Feierabend nochmal so schön. Auf den Abendspaziergang in der frischen Luft verzichte ich dennoch nicht. Nach hundert Metern steigt ein Geruch die Nase hoch. Aha, andere Menschen haben auch einen Kaminofen. Doch was die Riechzellen registrieren, das stammt nicht von trockenen Buchen oder Birken. Da heizt jemand mit Putzlappen oder Joghurtbechern. Nachts sieht ja keiner die dunklen Schwaden aus dem Schwedenofen. Was nützt es da, wenn der Gesetzgeber alte Kaminöfen mit schlechter Brenntechnik verbietet?
Ein paar hundert Meter weiter beißt es wieder in der Nase. Trockenes Holz wird auch hier nicht verfeuert, denn das riecht man kaum. Auf dem Rückweg rätsele ich, ob jemand sein romantisches Feuerchen wirklich genießen kann, wenn er Müll in den Ofen gestopft hat. Wie viel Balken hat jemand vorm Kopf, der die Luft rund um sein Haus verpestet und mit seinem Sparfimmel auch noch die Feinstaub-Debatte anheizt? Oh Herr, schmeiß Hirn ra! Oder ein paar Holzklötze auf diese Nachbarn. Die können ruhig nass und schwer sein.