EZ-Kreischef Harald Flößer Foto: Bulgrin - Bulgrin

EZ-Kreischef Harald Flößer ist genervt.

Esslingen In Stoßzeiten mit dem Auto durch Esslingen zu kommen, war schon immer schwierig. Aber nach vielen Jahren Stau- und Stresserfahrung ist man hart im Nehmen. Es reicht nicht, dass sich der hundsmiserable Zustand vieler Straßen stetig verschlechtert. Wegen einer Vielzahl von Baustellen ist die Stadt täglich mehrmals nahe am Verkehrsinfarkt. Und seit die Geiselbachstraße halbseitig gesperrt ist, wird vor allem für die im Norden Wohnenden jede Fahrt zur Geduldsprobe.

Der Ärger fängt morgens in Hohenkreuz an. Eigentlich muss man sich ja darüber freuen, dass es im Städtle voran geht: mehr Dienstleister und neue Geschäfte in der Wäldenbronner Straße, dazu ein deutlich größerer Supermarkt und endlich wieder ein Drogeriemarkt. Aber ein ums andere Mal zeigt sich: Die Einkaufsmeile, die einen Großteil des Esslinger Nordens versorgt, ist viel zu klein, um den ruhenden und fließenden Verkehr schlucken zu können. Parkt dann noch ein Paketdienstfahrer in zweiter Reihe, ist das Chaos perfekt. Hut ab vor jedem Busfahrer, der mit einem engen Fahrplan-Takt im Kreuz die Ruhe bewahrt.

Wer Augenzeuge – und manchmal angesichts der Hupkonzerte auch Ohrenzeuge – eines völlig aus den Fugen geratenen Feierabendverkehrs werden möchte, dem empfiehlt sich gegen 19 Uhr eine Fahrt durch die Entengrabenstraße. Da wird gedrängelt und geschnitten, was das Zeug hält. Nur ja noch bei Dunkelgelb, wenn’s sein muss auch bei Rot, die Ampel passieren. Dass dann die nächste Kreuzung zugestellt ist und der Verkehr ganz zum Erliegen kommt, darauf ist gepfiffen. Hauptsache mit der eigenen Karosse kommt man ein paar Meter weiter.

Besserung ist nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil. 2019 soll die Geiselbachstraße komplett gesperrt werden. Und irgendwann muss die Stadt mit der Sanierung ihrer maroden Brücken beginnen. Gar nicht auszumalen, was das für den innerstädtischen Verkehr bedeutet.