Ein Aufgespießt zu den Easter Eggs von Google – inklusive Schiller.
EsslingenNoch ist es eine ganze Weile hin bis Ostern. Erst am 21. April werden sich Kinder in diesem Jahr allerorten wieder auf die Suche nach leckeren, weil süßen Ostereiern machen. Wer sich bis dahin nur schwerlich zu gedulden vermag, kann sich zuvor schon mal in der digitalen Welt austoben. Sollte ja den „Digital Natives“, den digitalen Eingeborenen, nicht allzu schwer fallen, dort ein „Easter Egg“ (englisch für Osterei) zu finden. Für die etwas Älteren unter uns: „Easter Egg“ ist die neudeutsche Bezeichnung für eine versteckte Besonderheit in Computerprogrammen.
So können bei der kalifornischen Suchmaschine Google, von der selbst der gewöhnliche „Digital Immigrant“, also der digitale Einwanderer, schon mal gehört haben dürfte, derlei kleine versteckte Funktionen gefunden werden. Sinn machen sie nicht – und lehrreich sind sie auch nicht. Sie sind nur Quatsch. Da hat der Brauch der guten alten Ostereiersuche schon etwas mehr zu bieten, gelten doch Eier seit der Frühgeschichte in vielen Kulturen als Glücksbringer, aber auch als Symbol der Wiedergeburt und Entstehung des Lebens. Diese Symbolik hatte der frühere Fußball-Nationaltorhüter Oliver Kahn wahrscheinlich nicht im Sinn, als er in einem Fernseh-Interview auf die Frage, was den Bayern am 1. November 2003 beim 0:2 auf Schalke gefehlt hat, sagte: „Eier, wir brauchen Eier!“
Was soll’s. Wenden wir uns dem digitalen Osterei „Askew“ (auf deutsch: schief oder schräg) zu, geben diesen Begriff ohne An- und Abführung ins Google-Suchfeld ein und drücken lässig die Enter-Taste, schon kippt die Seite zur Seite. Alter Schwede! Weiter geht’s. Mit dem „Easter Egg“ „do a barrel roll“ (mach eine Fassrolle) dreht sich Google um sich selbst. Heidewitzka! Wer genau wissen will, wie viele Hörner denn ein Einhorn hat, der kann sich mit der Eingabe von „the number of horns on a unicorn“ mathematisch schnell weiterbilden. Google weiß und zeigt die überaus überraschende Antwort: 1.
Donnerwetter! Um nicht zu sagen: potz Blitz! Apropos. Von dieser Interjektion (zu deutsch: Ausrufewort) lässt sich schon etwas mehr lernen. Friedrich Schiller lässt in seiner Wallenstein-Trilogie einen Jäger ausrufen: „Was? der Blitz! Das ist ja die Gustel aus Blasewitz!“ In späteren Abwandlungen des Spruches wird dann potz Blitz daraus. Wohin führt nun die Google-Suche nach potz Blitz? Logisch: Zur Firma Potz-Blitz.eu – eigenen Angaben zufolge einer der schnellsten Online-Versender von Solar Edelstahlwellrohr und Solar-Zubehör. Dort lassen sich gerade Schnäppchen jagen. Als da wären: „Press- und Schraubfittinge für Verbundrohr. 50 Prozent Rabatt, solange der Vorrat reicht.“ Potz Blitz!