Quelle: Unbekannt

Von Greta Gramberg

Ein Fahrradweg an der Schnellstraße endet - Baustellenabsperrung. Weder rechts noch links gibt es einen Ausweg für das Fräulein, das sich an diesem Morgen auf dem Rad Richtung Arbeit begeben hat. Sie hat nur eine Wahl: querfeldein durchs Maisfeld. Oder der sichere Tod auf der Schnellstraße. Die junge Maid begibt sich also schweren Herzens auf den Weg durch die Halme - ihr Kleid und ihr Gefährt bleiben davon nicht unberührt.

Einige beschwerliche Meter weiter lichtet sich endlich das Dickicht wieder. Und beinahe fällt das Mädchen in ein tiefes Loch, das vor ihren Füßen klafft. „Und jetzt?“, ertönt es da plötzlich. Die zunächst verzweifelt abwechselnd in das Loch und auf ihr schweres E-Bike Starrende schaut auf und blickt in das grinsende Gesicht eines Bauarbeiters. Sie lächelt den Mann hilflos an, der sagt: „Okay, ich trag’s Ihnen rüber.“ Gesagt, getan. „Und Sie?“, fragt er das Fräulein in Nöten mit einem Lächeln. „Nö“, antwortet dieses, nimmt Anlauf, springt, und schafft es auf die andere Seite.

Erhobenen Kopfes und mit Halmen zwischen Haaren und Speichen setzt die junge Frau ihren Weg fort zur Arbeit.