Karla Schairer. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Von Karla Schairer

An dieser Stelle haben Sie bereits erfahren, wie Schildkröten den Winter verschlafen, dass Löwenzahn nicht im Februar wächst und wie der Klimawandel stört.

Nun gibt es aber im schairerischen Zoo noch weitere Reptilien. Bei den Schlangen gibt es zwar futtermäßig keine Saisonprobleme - Mäuse sind ganzjährig. Allerdings leben die drei arm- und beinlosen Kreaturen in der Natur eigentlich in Ländern, die keinen Winterschlaf verlangen und in denen wir Menschen gern Urlaub machen, wenn in Deutschland Winterschlafzeit ist. Sinken die Außentemperaturen, stellen die Menschen die Heizung an. Die sparsame Schwäbin heizt nur in den meistbewohnten Zimmern - das Terrarium der Natter steht in einem im Winter kaum genutzten Durchgangszimmer. Am Tag der Fütterung, auch Tag des Gemetzels genannt, schmeißt sie die Maus ins Terrarium und wartet auf den Killerinstinkt der Natter. Er kommt nicht. Da Schlangen keine Augenlider haben, sondern die Augen von einer durchsichtigen Schuppe bedeckt sind, ist schwer zu erkennen, ob die Natter wach ist oder schläft. Tot ist sie nicht, Körperspannung ist noch da. Die Besitzerin ahnt: Im Zimmer war es zu kalt, die Natter ist in den Winterschlaf gefallen - aus Versehen. Also Heizung an, Schlange langsam auftauen. Und fluchend die im Terrarium herumflitzende Maus wieder einfangen - Abnehmer gibt es genug: zwei (wache) Pythons und eine Katze.

Die ist das einzige Tier im Haushalt, das nicht droht, in den Winterschlaf zu fallen - sie verpennt ohnehin fast den ganzen Tag. Ganzjahresschlaf. Auch eine Option.