Roland Kurz. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Zum Jahresanfang hat so ziemlich jeder seine guten Vorsätze. EZ-Redakteur Roland Kurz findet: „Ordnung ist das halbe Leben.“

EsslingenGute Vorsätze sollte der Mensch eigentlich immer haben, unabhängig von Jahreszeiten. Aber es schadet nicht, wenn man an bestimmten Tagen daran erinnert wird. Heute ist zum Beispiel der Räum-Deinen-Schreibtisch-auf-Tag. Bislang wird dem zwar nur in den USA gehuldigt, aber manchmal haben die drüben ja auch gute Ideen.

Doch wo soll ich mit welchem System beginnen? Vielleicht mit der Schublade, in die ich vor Weihnachten den linken Stapel gestopft habe, um nach Neujahr nicht gleich wieder zwischen Papierbergen zu sitzen. Andererseits stört diese Schublade ja nicht, und wenn ich noch vier Wochen warte, hat sich das eh von allein erledigt. Lieber starte ich mit dem Stapel „noch lesen“. Den schaffe ich im Büro sowieso nicht, also hinein in die Ledermappe und mit nach Hause. Dort gibt es sogar zwei Plätze dafür: den Esszimmertisch (bis meine bessere Hälfte das Zeug versteckt) und den privaten Schreibtisch. Dort kommt es auf ein bisschen mehr oder weniger kreatives Chaos nicht an. Bisher bin ich mit dieser für andere Menschen nicht gleich erkennbaren Ordnung auch gut klar gekommen. Der Überblick ist im Kopf. Außerdem besitze ich durchsichtige (!) Ablagekörbe.

Das einzige, was mich etwas an meiner Strategie zweifeln lässt: Alle reden von Digitalisierung. Soll ich gleich alle Unterlagen in den Papierkorb werfen? Das ein oder andere könnte ich ja vorher einscannen. Muss dann bloß wissen, wo ich die Datei auf meinem Computer wieder finde. Zum Glück gibt es dann den National-Clean-Your-Virtual-Desktop-Day, also den Digi-Putz-Tag. Der fällt 2019 auf den 20. Oktober – vier Wochen vor dem Putz-Deinen-Kühlschrank-Tag. Trag ich am besten gleich ein: auf meinen Tischkalender und im Outlook, denn Ordnung ist das halbe Leben. Das halbe!