Jan Geißler. Foto: Bulgrin - Bulgrin

EZ-Sport-Volontär Jan Geißler trauert den guten alten Zeiten nach, als bei der App Instagram noch schöne Fotos und nicht möglichst viele Likes und die Shopping-Tipps der Influencer im Vordergrund standen.

EsslingenAn den Sommer 2012 kann ich mich noch gut erinnern: Ich hatte mein Abitur gerade in der Tasche, mir dieselbige dank eines Ferienjobs im Daimler-Werk Mettingen ordentlich mit Geld gefüllt und stand kurz davor, für einige Monate nach Australien abzuhauen. Damals war das noch cool, weil es nicht, wie heutzutage, gefühlt jeder machte. Doch das ist ein anderes Thema.

Wissen Sie, was damals noch nicht ganz so cool war, aber trotzdem irgendwie Spaß machte? Ich verrate es Ihnen: Instagram. Richtig, die schöne Smartphone-App zum Verbreiten von Fotos. Das iPhone 4 rausnehmen, Bild schießen, einen bunten Filter drüber schieben, die fetzige Bildbeschreibung dazu, ein paar lustige Hashtags hinzufügen und hochladen. So einfach. So unbekümmert. Und doch irgendwie perfekt, um das ein oder andere Reisebild mit Familie, Freunden und anderen Daheimgebliebenen zu teilen. Doch damit ist es vorbei.

Wie bei so vielem gilt auch bei Instagram längst: Früher war alles besser. Heute dominiert ein Wettlauf um Anerkennung. So genannte Influencer, also Menschen, die dank ihrer großen Reichweite in sozialen Medien zu Meinungsmachern werden können, gibt es zuhauf. Längst verdienen Menschen ihr Geld mit der einst schlichten App. Ein genannter Markenname hier, ein markiertes Hotel da, ein im Onlineshop X zusammengestelltes Outfit dort. Selbst viele der Instagram-Normalos lechzen inzwischen nur noch nach Likes, Kommentaren und Bestätigung. Und auch wenn ich mich selbst nicht komplett davon ausschließe, so finde ich die Entwicklung dennoch höchst bedenklich. Die schönen Fotos sollten wieder mehr in den Mittelpunkt rücken – das Instagram von 2012 sollte auch das Instagram von 2018 sein.

So wie auf dem Account der EZ (@esslinger_zeitung): Schöne Esslingen-Bilder soweit der Feed reicht.