Petra Pauli. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Früher war Petra ein gängiger Name für kleine Mädchen. Heute freut sich unsere Redakteurin über die seltenen Fälle, in denen Eltern ihrem Kind den gleichen Namen geben, den sie auch trägt.

Esslingen - Werdende Eltern googlen heutzutage ja, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass später im Kindergarten ein anderes Kind den gleichen Vornamen haben könnte, wie der, auf den man sich nach intensiver Suche geeinigt hat. Am liebsten soll der Name nämlich so einzigartig sein wie der Nachwuchs. Dabei ist die Vielfalt inzwischen doch derart groß, dass selbst bei einem Namen aus den Top Ten der Hitlisten nicht unbedingt zu befürchten ist, dass überall gleich ein anderer auftaucht, der genauso gerufen wird.

Früher war das anders. Anscheinend gab es da eine Handvoll gängiger Namen – und für einen von denen hat man sich dann eben entschieden. Ich weiß, wovon ich spreche. Egal, wo ich hinkam, mindestens eine weitere kleine Petra war meistens schon da: gleicher Rundhaar-Schnitt, ähnlicher Nicki-Pullover. Die geburtenstarken Jahrgänge waren das Gegenteil von individuell. Kurzum: Ich war immer froh, wenn ein Kind anders hieß.

Aber mittlerweile hat sich das bei mir total geändert: Wie war ich doch begeistert, als ich vor einigen Monaten las, dass im hiesigen Klinikum eine Petra neugeboren wurde. Petra! Wer nennt denn sein Kind heute noch so? Damit nicht genug: Einige Zeit später ist mir gleich noch eine Namenscousine begegnet, sie geht in Esslingen in die erste Klasse. Was für ein Zufall. Oder doch schon ein Trend? Im Bekanntenkreis wurde das zu einem richtigen Thema. Deshalb, liebe werdende Eltern, wenn Sie einen Namen suchen, der für Aufsehen sorgt und den doch garantiert jeder kennt, dann nennen Sie ihr Baby doch einfach Tanja, Stefanie, Susanne, Birgit, Thomas, Ralf, Jörg – oder wie wir eben so hießen in den Siebzigern.