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Ausgerechnet die hoch gehandelte Männer-Staffel lief erstmals seit acht Jahren bei einem Großereignis an einer Medaille vorbei und sorgte für enttäuschte Gesichter im DSV-Lager. Nun sollen die Nordischen Kombinierer um Björn Kircheisen im Einzel heute die Medaillen-Bilanz aufpolieren und für einen versöhnlichen WM-Abschluss sorgen.
Der Schock über den unerwarteten vierten Platz über 4 x 10 Kilometer saß bei Jens Filbrich (Frankenhain), Franz Göring (Zella- Mehlis), Tobias Angerer (Vachendorf) und Axel Teichmann (Bad Lobenstein) tief. "Wir hatten uns das alles anders vorgestellt und sind enttäuscht", sagte Angerer. Traurig verfolgte das DSV-Quartett, wie Norwegen vor Russland und Schweden den vierten WM-Sieg nacheinander feierte.
Das Rennen war praktisch nach 14 Kilometern gegen die deutsche Staffel entschieden. Auf dem zweiten Klassik-Abschnitt sprengte der Norweger Odd Björn Hjelmeset das Feld und hielt dabei auch Göring auf Distanz. Dieser verlor über 20 Sekunden auf die Spitze, der zur Halbzeit neben Norwegen nur noch Schweden und Russland angehörten. Da Weltcup-Spitzenreiter Angerer einen schlechten Tag erwischte, erwies sich diese Hypothek als zu schwer. "In der ersten Runde habe ich mich noch gut gefühlt und gedacht, dass ich das Loch zulaufen kann. Aber es ging einfach nicht. Als die drei vorn sich einig waren und Tempo machten, war es vorbei", beschrieb der Bayer sein Rennen. Statt aufzuschließen gab er Teichmann 38 Sekunden Rückstand mit auf den Weg. "Nach vorn ging nichts, ich hatte praktisch null Chance", sagte der Thüringer.
Behle in der Defensive
Bundestrainer Jochen Behle geriet in der Diskussion um die Installierung eines Frauen-Bundestrainers weiter in die Defensive. Während der Willinger eine Splittung wie bei den Biathleten kategorisch ablehnt, wollte sich DSV-Sportdirektor Thomas Pfüller in dieser Sache nicht festlegen. "Ich habe jetzt keine Lösung. Aber nach der Saison wird es eine schnelle geben", sagte Pfüller.
Der Sportdirektor hofft heute auf positive Schlagzeilen durch die Kombinierer. Im Einzel-Wettbewerb fordert Kircheisen den Finnen Hannu Manninen zum finalen WM-Showdown. "Jeder ist schlagbar, auch Hannu. Beim Weltcup in Zakopane hat es schon mal für mich gelangt", schickte Kircheisen eine Kampfansage an den zweimaligen Weltmeister aus Finnland. Keine Medaillenchancen haben die deutschen Skispringer, die in der Qualifikation gestern lediglich durch Martin Schmitts heftige Kritik an den Punktrichtern auffielen: "Die Noten waren eine Frechheit, das ärgert mich maßlos."
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