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Stuttgart (dpa) - Das Ölgemälde "Rhythmus der Fenster" (1920) von Paul Klee soll für knapp zwei Millionen Euro in den Besitz der Staatsgalerie Stuttgart übergehen. Wie der Vorsitzende des Galerievereins, Jürgen Hubbert, mitteilte, wollen die Freunde der Staatsgalerie etwa ein Viertel der Summe aufbringen. Auch das Land und die Landesbank sollen einen Beitrag leisten. Das Bild hängt bereits in der Staatsgalerie, stammt allerdings aus Privatbesitz. Nach Darstellung Hubberts muss das Bild gekauft werden, weil es Baden-Württembergs größtes Kunstmuseum andernfalls verlieren könnte. Für den Kauf des 51 mal 41 Zentimeter großen Bildes wird deutlich mehr Geld nötig sein als für das 2005 - zum 100. Jahrestag der Vereinsgründung - erworbene Werk "Jungle" (2005) von Jeff Koons; es kostete nach Angaben des Galerievereins 712 000 Euro. Das Klee-Bild hatte bereits von 1924 bis 1937 der Staatsgalerie gehört, allerdings wurde es von den Nationalsozialisten als "entartete Kunst" beschlagnahmt, verkauft und gelangte in Privatbesitz.
Wegen der hohen Preise auf dem Kunstmarkt und um auch künftig noch Geld für Ankäufe zur Verfügung zu haben, beschloss der Verein auf seiner Jahresversammlung, die Mitgliedspreise zu erhöhen: von 55 auf 60 Euro für Einzelne, Firmen zahlen künftig 350 statt 320, Paare 90 statt 80 Euro. Zudem werde eine Familienkarte von 100 Euro eingeführt, sagte Hubbert. Zuletzt seien die Beiträge 1999 erhöht worden, die jährlichen Einnahmen lagen seither im Schnitt bei rund 650 000 Euro. Hubbert kündigte außerdem an, dass die Staatsgalerie für die Kunsterziehung künftig ein eigenes Gebäude zur Verfügung haben werde. Dazu solle die frühere Modeschule von einem Finanzinvestor gekauft, saniert und für die neue Nutzung hergerichtet werden.
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