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Antholz (dpa) - Die große Titelfete blieb aus bei Magdalena Neuner. Ganz im Gegensatz zu den Handball-Champions feierte die neue deutsche "Schneekönigin" aus dem bayerischen Wallgau ihr persönliches Wintermärchen als Biathlon-Doppelweltmeisterin ohne Alkohol.
Es blieb bei einer gemütlichen Kaffeerunde mit ihren Eltern im Teamhotel Seehaus, das nur einen Steinwurf vom Antholzer Biathlon-Stadion entfernt, aber trotzdem weit weg vom Rummel rund um die Arena liegt. Und als sie nach der abendlichen Siegerehrung kurz nach 21 Uhr zurückkam, lagen ihre Teamkolleginnen bereits im Bett. Als Belohnung gönnte sich der 19-jährige Shootingstar gestern eine Südtiroler Shoppingtour.
"Große Feiern sind nicht mein Ding. Ich bin nicht der Typ, der sich in die Öffentlichkeit drängt. Deshalb bin ich nicht weniger zufrieden. Im Gegenteil, ich bin wunschlos glücklich nach den zwei größten Tagen meines bisherigen Sportlerlebens", berichtete der neue Liebling der deutschen Biathlon-Fans. Sie weiß, dass auf sie nach den überraschenden Gala-Auftritten noch mehr Rummel zukommen wird als nach dem unerwarteten Weltcupsieg in Oberhof.
Als neuer weiblicher Superstar des deutschen Sports und Werbe- Ikone in den Spuren von "Franzi" van Almsick sieht sie sich aber dennoch nicht. "Franziska und mich kann man nicht vergleichen. Wir sind unterschiedliche Persönlichkeiten, es sind verschiedene Sportarten und ich bin auch in reiferem Alter als Franziska, die damals blutjung interessant geworden", wehrte die selbstbewusste und bodenständige Skijägerin alle Vergleiche mit dem, einstigen Schwimmstar ab.
Dass "Gold-Lena" nun abheben könnte, befürchtet niemand in ihrem Umfeld. Dafür würde schon die musikalische Großfamilie mit ihren drei Geschwistern sorgen. Zudem ist sie tief verwurzelt im heimischen Ski-Club: Denn als bodenständiger Typ will sie gar nicht weg von ihrem idyllischen 1700-Seelen-Ort und Heimtrainer Bernhard Kröll.
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