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"Er hat ein Zeichen gesetzt. Es freut mich, wie er hier gelaufen ist", sagte der Leitende Bundestrainer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), Jürgen Mallow, zum Comeback.
Gestoppt wurde die Karriere des Athleten durch eine Immunschwäche-Erkrankung, die ihn 2003 matt setzte. Ein Jahr später schien er wieder fit, wurde Deutscher Meister und kam bis ins Halbfinale der Olympischen Spiele in Athen. "Das habe ich gerade noch so geschafft", sagte Schultz, der danach von einer Entzündung im linken Fersenbein geplagt wurde und fast ein Jahr nicht laufen konnte. "Ich bin ein paar Mal auf dem Rasen auf und ab getrabt, mehr nicht", blickt der 31-Jährige zurück.
Als die Entzündung schließlich ausgeheilt schien, bekam er im Frühjahr 2006 Probleme mit der linken Achillessehne. Erst seit Oktober vergangenen Jahres ist Schultz wieder ganz beschwerdefrei. "2006 sehe ich als gute Basis, in diesem Jahr möchte ich nun die Früchte ernten", sagte der gebürtige Emsländer, der in seiner Laufbahn schon vier Rennen unter 45 Sekunden ablieferte - zuletzt allerdings beim Weltcup 2002.
Obwohl Schultz mit den 46,84 Sekunden die Qualifikationsnorm für die Hallen-EM vom 2. bis 4. März in Birmingham erfüllt hat, will er auf die Titelkämpfe verzichten. "Ich mache noch ein paar Spaßwettkämpfe, fahre am 19. März ins Trainingslager nach Südafrika und konzentriere mich auf den Sommer", berichtete Schultz, der in diesem Winter erstmals nach sieben Jahren wieder in der Halle lief. Großes Ziel für ihn ist die Freiluft-WM Ende August in Osaka. "Ich denke, dass ich wieder unter 46 Sekunden laufen kann", hofft der Zwei-Meter-Mann, dessen Bestzeit bei 44,66 Sekunden liegt.
Noch keine Pläne für Peking
Dass er zumindest ein Mann für die Staffel sein könnte, wünscht sich Mallow: "Er sollte einen Schritt nach dem anderen machen: Erst die Staffel, dann vielleicht ein Einzelstart bei der WM."
"Ich fühle mich noch jung. Das Talent geht ja nicht weg. Auch mit 32 Jahren kann man noch Bestzeit laufen", glaubt Schultz. Da Ende dieses Jahres seine Bundeswehrzeit ausläuft und er sich eine berufliche Zukunft aufbauen muss, will sich der Diplom-Elektrotechniker noch nicht auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking festlegen. Und wenn es in Zukunft nicht mehr so recht laufen sollte, bleibt ihm die Erinnerung an seinen größten Erfolg. "Den zweiten Platz bei der WM 2001 kann mir keiner mehr nehmen", meinte Schultz.
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