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Zuerst steigen Dutzende von herzförmigen Luftballons in den Himmel, später füllen Hunderte von ihnen das Schlafzimmer des Brautpaars aus: Ohne solche Aktionen und Scherze geht kaum eine Hochzeit über die Bühne. Wer sich als Gast an der Organisation der Festspäße beteiligen will, sollte allerdings nicht zu weit gehen. "Die Grenzlinie zwischen lustig und peinlich ist gefährlich dünn", sagte Stilexpertin Inge Wolff aus Bielefeld. Tabu seien zum Beispiel Aktivitäten, die auf "Verflossene" der Braut oder des Bräutigams Bezug nehmen. "Es ist natürlich nicht schlimm, wenn die beiden Ex-Partner hatten. Aber es kann ins Auge gehen, wenn das vor der Hochzeitsgesellschaft breit getreten wird", sagte die Expertin. Und wenn das Schlafzimmer des Paares nicht mit Luftballons gefüllt, sondern zugemauert wird, dann sei das ebenfalls alles andere als lustig, sondern "eine Zumutung".
Weitaus besser seien Aktionen, die mit einem Geschenk für Braut und Bräutigam verbunden sind. Als Beispiel nennt Wolff ein Spiel, bei dem die Gäste die unterschiedlichsten Dinge schätzen müssen etwa die Anzahl von Kaffeebohnen in einem durchsichtigen Gefäß. "Der Sieger bekommt die Auflage, das Brautpaar zum Beispiel am ersten Hochzeitstag zum Kaffee einzuladen."
Vorher nach Wünschen erkundigen
Doch selbst witzig gemeinte Aktionen können sich als Reinfall entpuppen. Das gilt dann, wenn andere Gäste eine ähnliche Idee hatten oder das Programm schlichtweg zu umfangreich ausfällt. "Für die Gäste gilt es deshalb, sich immer bei den Leuten kundig zu machen, die die Feier organisieren", sagt Wolff. Stellt sich dabei heraus, dass das Paar keinen Wert auf ein buntes Programm legt, müssen die Gäste das akzeptieren. Und die Brautleute müssen sich in diesem Fall keineswegs als Spielverderber fühlen: "Gastgeber haben immer das Recht, den Stil ihrer Veranstaltung zu bestimmen."
Oft hege das Brautpaar die Befürchtung, dass sich die große Verwandt- und Bekanntschaft ein großes und umfangreiches Programm ausgedacht hat, erklärt Dr. Steffen Eifert, Chef des Stuttgarter Party-Anbieters "Mr. Mac's Partyteam". "Die Erwartungen an die Stimmung sind daher gedämpft". Das müsse nicht sein. Bei einer gründlichen Vorbesprechung könnten die Brautleute sich den Abend nach ihren Wünschen gestalten. "Das funktioniert auch fast immer", weiß Eifert aus nunmehr 25 Jahren Erfahrung.
Der Profi weiß, dass es vor allem auf die richtige Mischung der Programmpunkte ankommt. Sollte eine Einlage oder auch die Musikrunden sich zu lange hinziehen, komme schnell Langeweile auf. Auch die Skepsis gegenüber einem DJ anstatt einer Musikgruppe kennt Eifert mehr als genug. "Doch meist wendet sich das komplett". Für die Musik aus der Steckdose spräche die viel größere Auswahl. 800 000 Titel umfasst das Repertoire von "Mr. Mac's". "Es können fast alle Wünsche erfüllt werden. Sei es von gediegenen Tanzrhythmen bis hin zu einem Rocksong", sagt Eifert. Wichtig ist, die Musik muss passen. "Während des Sektempfangs und dem Essen sind andere Klänge gefragt als bei der ausgelassenen Party am Abend". Doch egal ob ein großes Programm vorgesehen oder nur eine gediegene Feier gewünscht ist. "Entscheidend ist, sich beraten zu lassen und die Feier gut vorzubereiten", damit es wirklich zum schönsten Tag des Lebens wird.
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