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Berlin (dpa) - Die Silvesterparty in Salzburg verlief eher beschaulich, doch einen Tag vor dem Jahreswechsel hatte es Anni Friesinger richtig krachen lassen. Die Olympiasiegerin aus Inzell gewann mit einem souveränen Vier-Strecken-Sieg bei den deutschen Eisschnelllauf-Meisterschaften in Berlin ihren 17. Titel - den vierten im Mehrkampf - und versetzte danach der Sprint-Konkurrenz einen Schreck. Trotz glänzender Leistungen bei ihrer Saison-Premiere auf den langen Strecken verkündete die 29-Jährige, auf den Start bei der Mehrkampf-EM in Klobenstein (12. bis 14. Januar) zu verzichten und dafür am 20. / 21. Januar in Hamar den Kampf um ihren ersten WM-Titel im Sprint-Vierkampf aufnehmen.
"Diesen Titel habe ich noch nicht. Es wird schwer, aber ich will es packen", meinte sie und gab aber zu: "Ein bisschen tut es weh, bei der EM zuzuschauen. Die Königs-Disziplin bleibt der Allround-Wettkampf. Aber ich kann nicht alles machen." Mit ihrem "Durchmarsch" in Berlin setzte sie ihre Siegesserie mit den Saison-Erfolgen elf bis 14 fort und beendete unbesiegt das Kalenderjahr 2006. Während ihr beim 500-Meter-Erfolg (39,16) noch ein wenig die Spritzigkeit fehlte, hielt sie bei ihren Siegen über 3000 (4:07,81) und 5000 Meter (7:08,60) selbst die Olympia-Zweite Claudia Pechstein sicher in Schach.
Anni Friesinger hat damit die große Chance, als erste Frau seit 20 Jahren im selben Winter die WM-Titel im Sprint und im Allround-Wettbewerb zu gewinnen. Als einziger Eisschnellläuferin war dies bisher der Dresdnerin Karin Kania in den Jahren 1984, 1986 und 1987 gelungen.
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