Zu den Höhepunkten während des Projekts gehört für die meisten Schüler ein Besuch im Druck- und Verlagshaus unserer Zeitung. Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Von Alexander Maier

Wenn ein Projekt seit einem Vierteljahrhundert erfolgreich unterwegs ist und nichts von seiner Beliebtheit eingebüßt hat, darf man von einem Klassiker sprechen. Genau das trifft auf das EZ-Projekt „Zeitung in der Schule“ zu. Fast 3000 Schülerinnen und Schüler aller Schularten nutzen Jahr für Jahr die Möglichkeit, sich intensiv mit der EZ zu beschäftigen und hinter die Kulissen einer modernen Tageszeitung zu blicken. Rund 100 Klassen aller Schularten in unserem Verbreitungsgebiet wissen dieses Angebot in jedem Schuljahr zu schätzen. Und bei vielen hat diese Unterrichtseinheit bleibenden Eindruck hinterlassen.

Beitrag zur Medienerziehung

Für Chefredakteur Gerd Schneider ist die große Resonanz, die „Zeitung in der Schule“ alle Jahre wieder bei Schülern und Lehrern findet, der beste Beweis, dass die Eßlinger Zeitung mit diesem Angebot auf dem richtigen Weg ist: „Das Projekt ist eine wunderbare Sache, weil wir ganz nah dran sind an den Lesern von morgen - und weil die jungen Leute Gelegenheit erhalten, sich intensiv mit der Tageszeitung auseinanderzusetzen. Wir freuen uns sehr, dass so viele mit Herzblut dabei sind.“ Dass sich so viele Schüler für das gedruckte Wort interessieren, ist für Schneider ein ermutigendes Zeichen: „Die Nachrichtenkanäle mögen sich ändern, doch die Tageszeitung wird weiterhin ihren festen Platz haben.“ Diese Einschätzung teilt auch die Landesregierung, die den Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger ganz bewusst als Partner ihrer Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg ins Boot geholt hat - das EZ-Projekt „Zeitung in der Schule“ ist seit jeher ein Baustein im Konzept schulischer Medienerziehung.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich mit einer Tageszeitung zu beschäftigen - und es gibt viele Aspekte, die dabei zu bedenken sind. Entsprechend breit gefächert ist das Angebot, das die EZ den beteiligten Lehrerinnen und Lehrern macht - jede Klasse kann sich daraus ein maßgeschneidertes Programm zusammenstellen. Der wichtigste Baustein: Jeder Schüler erhält dank freundlicher Unterstützung durch den langjährigen Projektpartner, die Stiftung der Kreissparkasse, fünf Wochen lang die Eßlinger Zeitung jeden Morgen druckfrisch ins Klassenzimmer geliefert. Die Kreissparkasse ist aus großer Überzeugung mit im Boot, wie Vize-Vorstandsmitglied Oliver Kolb betont: „Dieses Projekt ist ein wichtiger Beitrag, um junge Leute auf das Leben vorzubereiten. Wir unterstützen viele Bildungsangebote, die das Lernen auf neuen Wegen ermöglichen - so, wie das auch hier geschieht. Kein anderes Medium ist so gut geeignet wie die Zeitung, um junge Menschen zu ermuntern, sich mit aktuellen Themen zu beschäftigen, sich ein Urteil zu bilden und die eigene Meinung zum Ausdruck zu bringen.“

Für manche Schüler bedeutet das Projekt die erste Begegnung mit der Tageszeitung, die es erst einmal zu entdecken gilt. Für andere ist es bereits ganz selbstverständlich, zu Hause in der Tageszeitung zu blättern. Je nach Alter und Schulart ihrer Schüler setzen die einzelnen Lehrer unterschiedliche Schwerpunkte. Manche belassen es bei der Zeitungslektüre und der Besprechung einzelner Artikel, andere gehen ins Detail, untersuchen Themenauswahl, Textgestaltung und Layout und unterhalten sich darüber, wie eine moderne Tageszeitung aussehen sollte, damit sie ihre Leser anspricht.

Weil zum Zeitungsmachen nicht nur journalistisches, sondern auch technisches Können dazugehört, ist jede Klasse zum Besuch im Bechtle-Druck- und Verlagshaus in der Zeppelinstraße eingeladen. Dort erhalten die jungen Leute eine Einführung in den Zeitungsalltag, sie können sich in verschiedenen technischen Abteilungen umschauen und die riesengroßen Druckmaschinen bestaunen, auf denen jede Nacht die neue Ausgabe der Eßlinger Zeitung und ihrer Partnerblätter gedruckt wird. Und weil Schüler gerne etwas genauer Bescheid wissen wollen, bekommt jede Klasse zudem Besuch von einem EZ-Redakteur oder einer -Redakteurin, die den Schülern Einblicke in die praktische Arbeit von Journalisten geben und erläutern, wie man den Weg in diesen Beruf finden kann. Dass so mancher Schüler das nötige Talent mitbringt, beweisen die jungen Leute jedes Jahr aufs Neue - mit eigenen Beiträgen, die sie zum Abschluss des Projekts schreiben und die auf „Zeitung in der Schule“-Sonderseiten veröffentlicht werden.