Eva Lochner ist nach Göppingen gefahren, um sich dort das Frisch-Auf-Team der Rollstuhlbasketballer anzuschauen.Foto: Schmitt Quelle: Unbekannt

Von Eva Lochner, Klasse 10, Schule für Körperbehinderte der Rohräckerschule

Punkt 19 Uhr stehe ich vor der riesigen Sporthalle. Meine Neugier steigt. Gespannt darauf, was mich erwartet, fahre ich durch die Eingangstür. Ich höre Stimmen und fahre in die Richtung, aus der ich sie wahrnehme. Als ich in die Halle komme, riecht es nach Schweiß und Gummi. Die Halle ist viel größer als die in meiner Schule.

Meine Schule ist die Rohräckerschule in Esslingen für Körperbehinderte. Ich bin Eva, 18 Jahre alt und sitze im Rollstuhl. In meiner Freizeit wollte ich schon immer sportlichen Aktivitäten nachgehen und will deshalb herausfinden, welche Sportart für mich in Frage kommt. Da ich mich seit längerer Zeit für Rollstuhlbasketball interessiere, ging ich im Internet auf die Suche nach einer Mannschaft in der Nähe meines Wohnortes. Hierbei bin ich auf „Frisch Auf Göppingen“ gestoßen.

Dieser Verein bietet viele Sportarten für Menschen mit und ohne Behinderung an, seit 1991 auch Rollstuhlbasketball. Die gemischte Mannschaft, zu der sechs Männer und eine Frau gehören, spielt in der Landesliga gegen die Vereine aus Darmstadt, Karlsruhe, Ludwigsburg, Pforzheim, Ravensburg und Tübingen. Ab dem 14. Lebensjahr darf man beim Rollstuhlbasketball mitspielen. Der älteste Mitspieler ist sogar 67 Jahre alt! Das Training findet außer in den Schulferien, dienstags von 19 bis 21 Uhr und freitags von 20.30 bis 22 Uhr statt.

Ich habe dort also angerufen und gefragt, ob ich einmal bei einem Training zuschauen dürfe. Als ich die Bestätigung bekam, war noch die Frage offen, wie ich hinkomme. Es ist sehr schwierig von meinem Wohnort nach Göppingen mit dem Bus oder der Bahn zu fahren, weil manche Bahnsteige nicht auf derselben Höhe wie die einfahrende Bahn sind und die Busse selten eine Rollstuhlrampe haben. Daher habe ich mich dafür entschieden, meine Mutter darum zu bitten, mich mit dem Auto hinzufahren.

Vor Ort habe ich zugesehen, wie der Sport genau funktioniert. Es war ganz schön beeindruckend, wie die Spieler mit speziellen Sportrollstühlen über das Feld rasen und hart um jeden Punkt kämpfen. Es floss sogar Blut an den Fingern! Am Ende habe ich selbst ein bisschen mitspielen dürfen. Mein Versuch, den Ball in den 3,05 Meter hohen Korb zu bekommen, war sehr mühsam, anstrengend und wenig erfolgreich. Mein Ball berührte, wenn überhaupt, nur das Netz.

Für den Einblick in diesen Sport möchte ich der Rollstuhlbasketballgruppe von Frisch auf danken. Ich habe die Erfahrung machen können, wie anstrengend dieser Sport ist - eben kein Sport für Weicheier! Ich werde mir vielleicht doch noch andere Sportarten anschauen.